Kasten Mannheimer Morgen vom 17.11.10

Zähes Ringen um den Sportpark

Vereinspolitik: mit zwei Kunstrasen-Plätzen beginnt nur ganz langsam eine Neuordnung auf dem Neckarplatt und im Pfeifferswörth


Es stockt bei der seit Jahren erwarteten und von vielen Vereinen gewünschten Neuordnung des Sportparks Mannheim. Denn es fehlt weiterhin am Geld. Mit knapp zwei Millionen Euro müsste erst mal ein kompliziertes Revirement der Anlagen finanziert werden. Zwar berichten Gerda Brand, Leiterin des Fachbereichs Sport und Freizeit, sowie die Vertreter der beteiligten Klubs von "guten Gesprächen", auch mit Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

"Das zieht sich aber alles hin, von Zufriedenheit kann bei uns keine Rede", warnt jedoch Gregor Greinert vom MHC. Er ist ungeduldig, denn er möchte seit langem für vier bis fünf Millionen Euro für seinen Mannheimer Hockey-Club ein Leistungszentrum auf dem Neckarplatt errichten. Aber erst müsste dort der Polizeisportverein (PSV) den Platz räumen und seinen Sportbetrieb im Pfeifferswörth konzentrieren. Das kostet bis zu 1,5 Millionen Euro, eine Summe, die der PSV nicht selbst bezahlen kann. Erst im Gegenzug aber könnte der MHC in Sichtweite seines Vereinsgeländes neu bauen.

Gerda Brand erläutert die neuesten Pläne: PSV und SG Mannheim sollen künftig im Pfeifferswörth das Spielfeld am SG-Vereinsheim gemeinsam nutzen. Der alte Hartplatz wird als Kunstrasenplatz saniert. Das holprige PSV-Feld wird ebenfalls mit Kunstrasen versehen und soll auch dem American Football als Spielstätte dienen. Mit im Konzept ist außerdem ein neues Werferfeld für die MTG, das alte lässt nur Weiten bis 60 Meter zu. "Alles hängt jetzt von der Finanzierung ab", sagt Gerda Brand - und da klemmt's bislang. Ein Lichtblick: Zumindest zwei neue Kunstrasenplätze kann der MHC schon jetzt bauen - und sie gemeinsam mit dem Polizeisportverein am Neckarplatt nutzen.

"Aber damit sind wir mit unserem Herzstück, dem Sportinternat mit Trainingshalle, noch keinen Schritt weiter", seufzt Greinert. Dabei liege die Baugenehmigung schon vor, ist alles finanziert. "Ein einmaliges Großprojekt" will der MHC mit einem Leistungszentrum auf dem jetzigen Gelände des PSV auf die Beine stellen. Profitieren sollen davon nicht nur die Hockeyspieler, auch der Nachwuchs der Eishockey-Adler und die jungen Handballer der Rhein-Neckar-Löwen könnten von der Sportinfrastruktur auf dem Neckarplatt profitieren (wir berichteten). Greinert: "So ein Sportzentrum, das würde der gesamten Metropolregion gut tun." Aber bevor der PSV den Platz nicht geräumt hat und im Pfeifferswörth untergekommen ist, liegt alles auf Eis.

"Unser Umzug verschiebt sich weiter. Wir verstehen die Finanzlage der Stadt. Die müssen sich auch an ihre Sportförderrichtlinien halten", sagt PSV-Vorsitzender Jürgen Dörr. Jetzt soll versucht werden, zusätzliche Finanzquellen anzuzapfen. "Wir haben mit dem Bau unserer beiden Kunstrasenplätze etwas Zeit gewonnen", ergänzt Greinert. Die zusätzlichen Spiel- und Trainingsmöglichkeiten seien dringend notwendig: "Wir haben starken Zuwachs, gerade bei der Jugend - und brauchen die zwei Spielfelder, sonst sind wir dicht." MHC-"Baumeister" Joachim Kille ist zuversichtlich, dass die beiden Plätze bis April 2011 zur Verfügung stehen: "Wenn das Wetter mitspielt, brauchen wir drei, vier Monate und sind zu Beginn der Hockeysaison hoffentlich fertig."

                                                                                                            Martin Tangl

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