Kasten Corona-Update:

Glaube an eine Saisonfortsetzung schwindet...

Bericht des "Mannheimer Morgen" vom 18.02.2021:

(...) Bei den Fußballern im Badischen Verband und im Kreis Mannheim besteht nach wie vor ein Hoffnungsschimmer, den Spielbetrieb doch noch fortzusetzen. Doch die Aussichten sind mehr als ungewiss, wie Kreisvorsitzender Harald Schäfer im Gespräch mit dieser Redaktion betont. "Das Schlimme ist, dass man einfach auch keine Perspektive hat, wann es weitergehen könnte", erklärt Schäfer. "Vor vier Wochen hätte ich gesagt, dass wir auf jeden Fall nochmal spielen. Jetzt geht die Tendenz immer mehr in die Richtung, dass es schwer wird."

Aus den ursprünglich vier vorgestellten Szenarien sind nun überhaupt nur noch zwei Optionen für eine Saisonfortsetzung möglich - sofern die Politik grünes Licht gibt. Von der Vorstellung, die Saison in ihrer traditionellen Form mit Vor- und Rückrunde zu beschließen, muss man inzwischen ebenso abrücken wie vom alternativen Modell, das nach Abschluss der Vorrunde eine Auf- und Abstiegsrunde vorgesehen hätte. Schäfer stellt klar: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir spielen die Vorrunde noch fertig, sofern wir noch genügend Spieltage haben. Oder aber - und das wäre der Worst Case - wir müssten die Runde abbrechen. Alle anderen bisher angedachten Szenarien sind jetzt nicht mehr durchführbar."

Geht es nach Ostern weiter?

Eine deutliche Meinung zur gegenwärtigen Situation hat Manfred Kern, Trainer des A-Ligisten SSV Vogelstang: "Von der Marschroute, die Vorrunde jetzt durchzuboxen, halte ich nicht viel. Die Jungs sind jetzt schon einige Monate aus dem Spielbetrieb und ich bin der Ansicht, dass die Saison abgebrochen werden sollte, so dass wir im Sommer bei Null anfangen."

Eine Regelung, wie sie der Bayerische Fußball-Verband als einziger Fußball-Landesverband in Deutschland vollzogen hat, indem er die letzte bereits abgebrochene Spielrunde mit dem eingefrorenen Stand einfach im Sommer fortgesetzt hat, wäre in Baden-Württemberg, wo stets eine einheitliche Regelung über die drei Verbände in Baden, Südbaden und Württemberg angestrebt wird, nicht möglich.

"Vor der Pandemie hatten wir diesbezüglich noch keine Regelung. Auf den beiden Verbandstagen in 2020 haben wir dazu aber einiges geregelt. Und klar ist: Wenn nicht 50 Prozent aller Spiele absolviert sind, dann gilt die Saison als annulliert. Wir hoffen aber weiterhin, dass wir zumindest diese Marke, also die Vorrunde zu absolvieren, noch schaffen", erklärt Schäfer, der dieses Szenario, das dann auch einen Auf- und Abstieg erlauben dürfte, nur noch als realistisch erachtet, wenn nach Ostern wieder gespielt werden könnte.

Mit gemischten Gefühlen blickt auch Miguel de Mingo vom A-Ligisten SC Pfingstberg/Hochstätt auf die Lage: "Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, die Runde fortzusetzen, aber es wird von der Zeit her immer enger. Wenn wir nach dem Lockdown mit der Vorbereitung starten könnten, könnte es noch klappen, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht daran."

Vereine werden einbezogen

Klar ist, dass die Vereine im Fußballkreis Mannheim in einer Videoschalte noch einmal angehört werden, bevor eine Entscheidung über eine Saisonfortsetzung oder Nicht-Wertung getroffen wird. Hinsichtlich einer generellen Abkehr zu alternativen Spielmodellen, um in Zukunft flexibler reagieren zu können, zeigt sich Schäfer prinzipiell nicht abgeneigt, betont aber: "Wenn die Pandemie auf dem Rückmarsch ist, dann werden wir wohl zu den traditionellen Spielmodellen zurückkehren."

                                                                                                                                                                             -Andi Nowey-

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