TSV 1846 Mannheim - Badenia Hirschacker 2:3 (0:2)
Die 46er können die Gunst der Stunde nicht nutzen
Nach Bekanntwerden der Ergebnisse des 12. Spieltages dürfte die Enttäuschung bei den 46ern noch größer
gewesen sein, als sie nach der neuerlichen Heimspielpleite - diesmal gegen das Team von Badenia
Hirschacker - eh schon war! Denn mit einem Sieg wäre man bis auf vier Punkte an den amtierenden
Tabellenzweiten, Rapid Mannheim, herangekommen, die genau wie Morio Feudenheim, Waldhof 3 u. DJK
Feudenheim überraschende Niederlagen hinnehmen mußten. So aber dümpelt das Team von Trainer Werner
Gabriel im Niemandsland der Tabelle (9.) und muß aufpassen, nicht gänzlich den Anschluß nach oben zu verlieren.
Noch vor sechs Monaten konnten die 46er endlich ihr "Hirschacker-Trauma" überwinden, als sie die
Badenia nach einer Durststrecke von vier Jahren (!) mit 4:0 besiegten. Entsprechend optimistisch
ging die Mannschaft auch ins Spiel, vielleicht zu optimistisch! Denn schon in den Anfangsminuten
zeichnete sich ab, daß Hirschacker keineswegs gewillt war, dem TSV die Punkte zu schenken.
Im Gegenteil, wo anders als bei den 46ern schien die Möglichkeit größer, seinen ersten Sieg zu holen?
Ein Klassenunterschied war jedenfalls nicht erkennbar, vielleicht auch, weil sich der TSV nahtlos dem
Niveau des Gegners anpaßte.
Fast schon symptomatisch dafür dann die Entwicklung zur frühen Führung der
Badenia: Libero Peter Menke, der den fehlenden Axel Rieder auf dieser Position vertrat, spielte
im eigenen Strafraum ohne Not seinem Torhüter Thomas Diesbach die Kugel zurück, die dieser "sträflicherweise" aufnahm.
Die Folge war ein direkter Freistoß, den ein gegnerischer Spieler zu einem humorlosen Torschuß unter die Latte nutzte (14.).
Aber es sollte noch schlimmer für die 46er kommen, die sich in den gesamten ersten 45 Minuten nur
eine Chance (!) durch Stefan Weber erspielen konnten. Denn Hirschacker nutzte auch seine zweite
Standardsituation gnadenlos, als einer ihrer Spieler nach einem Eckball völlig
unbedrängt zum 0:2 einköpfen konnte (22.). Doch wer jetzt gedacht hatte, der TSV sei endlich aufgewacht,
wurde eines besseren belehrt! Nach wie vor ging nichts im Aufbauspiel der Rot-Schwarzen,
bei denen auch Roland Graf nicht wie gewohnt Akzente setzen konnte.
In der Pause wurde Coach Werner Gabriel dann ungewöhnlich laut, und die Standpauke schien ihre Wirkung
nicht verfehlt zu haben. Denn jetzt agierte seine Mannschaft wesentlich
druckvoller, und ihr "shooting star" der Vorwoche, Beppo Pascarella, hätte bereits nach wenigen
Minuten den Anschlußtreffer markieren müssen, als er kurz vor der Torlinie frei zum Schuß kam.
So aber mußten sich die wenigen treuen TSV-Anhänger bis zur 61. Minute gedulden, ehe sie nach Stefan
Weber's schöner Einzelleistung das 1:2 bejubeln konnten.
Doch die Freude währte nur kurz, denn nur zwei Minuten später folgte der dritte Streich der
Badenia: die Hintermannschaft der 46er bekam den Ball nicht aus der eigenen Hälfte, und Manndecker
Marcus Zupp fälschte auch noch den Torschuß des gegnerischen Spielers unhaltbar ab!
Zu allem Pech folgte in der 69. Minute der unrühmliche Höhepunkt des Gianni Cutruneo, den der Schiedsrichter
nach einer Unsportlichkeit vom Platz stellte.
W. Gabriel setzte jetzt alles auf eine Karte, nahm seinen Verteidiger Roderich Perk vom Feld und
brachte mit Torsten Schalber einen weiteren Stürmer. Dieser führte sich gleich prächtig ein, denn
noch keine fünf Minuten später gelang ihm das 2:3, als er den von Beppo P. abgegebenen
Torschuß mit dem Kopf verlängerte (76.).
In den verbleibenden Minuten versuchte der TSV noch mal alles, den Ausgleich zu erzielen, doch der
Fußballgott hatte diesmal kein Einsehen mit einer Mannschaft, die einmal mehr weit unter ihren
Möglichkeiten geblieben war. In dieser Verfassung dürfte es sehr schwer werden, auch beim nächsten
Auswärtsspiel in Gartenstadt etwas Zählbares zu holen, doch als kleine Wiedergutmachung ist dies
fast schon ein Muß für die 46er-PM!
Es spielten: Diesbach; Perk (73. Schalber), Zupp, Menke, Decker, Senger (40. Schmittel), Pascarella, Graf, Weber, Bier (40. Grasso), Cutruneo