TSV 1846 Mannheim - Fortuna Edingen 1:4 (0:1)
Spielerische und konditionelle Bankrotterklärung des TSV 1846
Mit einer deprimierenden 1:4-Niederlage starteten die 46er in die Rückrunde und vergraulten
durch eine desolate Leistung ihre letzten Fans.
Das Rückspiel gegen die Fortuna aus Edingen fand erneut auf deren Platzanlage statt, weil der
Hartplatz am Fernmeldeturm stellenweise stark vereist war. So einigten sich alle Beteiligten
einschließlich dem Schiedsrichter kurzfristig auf diese Lösung, um einen Nachholtermin zu vermeiden.
Vermeiden wollten die 46er auch von Beginn an, die Edinger ins Spiel kommen zu lassen oder gar
einem frühen Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Da spukte immer noch die letzte Partie gegen
Morio Feudenheim in den Köpfen, als man am Ende trotz guten Spiels mit leeren Händen da gestanden war.
Entsprechend motiviert und gut eingestellt mit den Worten des routinierten Roland Capellmann
kam die Mannschaft aus den Kabinen, um den Sieg der Hinrunde (3:1) möglichst zu wiederholen.
Aber auch die Edinger hatten sich wohl einiges vorgenommen, denn schon nach wenigen Minuten
zeichnete sich ab, daß sie alles andere als gewillt waren, die Punkte zu verschenken.
Aus einer kompakten Abwehr heraus, die der Ex-46er Markus Koch als "letzter Mann" umsichtig
organisierte, überbrückten sie mit ihrem gepflegten Kurzpaßspiel schnell das Mittelfeld, um von dort
immer wieder ihre beiden gefährlichen Sturmspitzen einzusetzen.
Der TSV machte den Fehler, gerade im Mittelfeld die Gegenspieler nicht eng genug zu markieren,
so daß die Abwehr unter permanenten Dauerdruck stand. Nur ihrem an diesem Tag überragenden Torhüter
Thomas Diesbach hatten es die 46er zu verdanken, daß es nicht schon nach zehn Minuten 0:2 Sicht stand.
Denn zweimal hintereinander stand er alleine einem gegnerischen Stürmer gegenüber, und
zweimal parierte er bravourös dessen Schuß. Auch das Glück war zumindest in der Anfangsphase
dem TSV wohlgesonnen, als ein Schuß der Edinger nur von der Unterkante der Latte aufgehalten wurde.
Bis zu diesem Zeitpunkt war fast nichts zu sehen von den Mannheimern, bei denen sich das
Fehlen Ihres erkrankten Außenläufers Mathias Bier schmerzlich bemerkbar machte. Lediglich
Torsten Schalber's Schuß knapp über's Tor und Gianni Cutruneo's Strafraumaktion nach Zuspiel
von Roland Graf stehen als Arbeitsnachweis für den Sturm zu Buche. Zu wenig, um bei den
Edingern etwas holen zu können, die ihrerseits dann in der 40. Minute für ihr druckvolles
Offensivspiel belohnt wurden: nach einer Flanke, die per Kopf noch verlängert wurde, landete
die Kugel auf dem Hinterkopf einer ihrer Stürmer, von wo sie sich per Bogenlampe unhaltbar
zur 0:1-Führung in die Maschen senkte.
Nur drei Minuten nach der Halbzeit kam dann die kalte Dusche in Form von schnellen 0:2, als
sich drei TSV-Spieler von einem Edinger an der rechten Strafraumgrenze düpieren ließen, und
dieser per Nachschuß die Führung weiter ausbaute. Statt einem Aufbäumen auf Seiten der 46er
folgte ein wahrer Sturmlauf der Edinger, dem sich oftmals nur der wahrlich nicht zu beneidende
Goalie Thomas Diesbach entgegen stemmte. Unglaublich seine Paraden zu diesem Zeitpunkt, doch
in der 62. Minute war auch er machtlos, als nach einem mißratenen Freistoß in Höhe des
Fünf-Meter-Raumes ein Edinger Spieler den Ball abfing und ihn zum spielentscheidenden 0:3 verwandelte.
Zwar hatten die Mannheimer kurz darauf zwei riesige Tormöglichkeiten, doch sowohl Torsten Schalber
nach Paß von Axel Rieder als auch Giuseppe Pascarella ließen völlig freistehend ihre Chancen ungenutzt.
Ganz anders die Fortuna, die mit ihrem klasse herausgespielten 0:4 endgültig für klare Verhältnisse sorgte (84.).
Da war Roland Capellmann's Ehrentreffer in der Schlußminute lediglich Ergebniskosmetik, und dem TSV blieb nach
Spielende nur die traurige Erkenntnis, heute gegen einen in allen Belangen besseren Gegner völlig verdient
verloren zu haben. Quo vadis TSV 1846 Mannheim?
Es spielten: Diesbach; Perk, Zupp, Rieder, Menke, Decker, Capellmann, Pascarella (72. Senger), Graf (60. Grasso), Cutruneo, Schalber