Kasten Spielbericht vom 27.11.2016
(12. Spieltag)

PSV 46 Mannheim -
FC Syron Türkspor  2:3 (1:1)

FC Türkspor, der Stimmungskiller

Frust statt Freude, Resignation statt Zuversicht - bei den 46ern kam am ersten Advent alles andere als vorweihnachtliche Stimmung auf, zu tief saß der Stachel der Enttäuschung nach der vermeidbaren Niederlage gegen Syron Türkspor im letzten Heimspiel des Jahres.

Eine Woche nach seinem grandiosen Auftritt gegen Harmonia Waldhof wollte der PSV die Euphorie mitnehmen in die Begegnung mit dem Tabellenzweiten, gegen den man allerdings seit 2009 nicht mehr gewinnen konnte. Höchste Zeit also, die Bilanz ein wenig aufzubessern, und die Vorzeichen standen nicht mal schlecht, da Coach Lederle bis auf seinen fehlenden Mittelfeldmann Gashi die nominell stärkste Mannschaft aufbieten konnte.

Ohne großes Vorgeplänkel ging es hinein in die Partie, in der die Gäste die erste gute Torchance hatten, als 46er-Goalie Kaßner einen strammen 18-Meter-Freistoß gerade noch über die Latte lenken konnte (6.). Auch auf der Gegenseite dann vier Minuten später eine sehenswerte Freistoßvariante, bei der Puha überraschend auf Mödinger ablegte, dessen folgender Flachschuss nur um Zentimeter am Pfosten vorbeistrich.

Ein schöner Angriff über die linke Seite, an dessen Ende Mohammad-Amin den genau getimten Flankenball von Dörner nicht richtig traf (20.), sollte aber für längere Zeit die letzte gute Offensivaktion der Gastgeber sein, die alles andere als zielstrebig agierten und keinen Weg fanden durch die dicht gestaffelten Reihen der Türken. Dann auch noch der Schock nach einer halben Stunde, als Mödinger bei einem Gästeangriff hinten aushelfen wollte, was dann letztlich ein Strafraumfoul zur Folge hatte. Die Konsequenz ein Strafstoß, und plötzlich stand es 0:1 (31.)!

Doch das wollte der Kapitän so nicht auf sich sitzen lassen, und noch ehe der Torjubel bei den Gästen richtig abgeklungen war, lag der Ball schon wieder im Tornetz, nur diesmal bei Türkspor: im direkten Gegenzug war Touray durch die Mitte Richtung Gästetor geeilt, legte dann aber rechts auf Mödinger ab, und der überwand mit einem Flachschuss im Sechzehner den Torwart zum 1:1 (32.).

Nur vier Minuten später hatte Touray selbst die große Chance zum Erfolgserlebnis, als er über die linke Seite in den Strafraum eindrang, aber mit seinem folgenden Schuss nur knapp das Tor verfehlte. Kurz darauf musste jedoch auch Kaßner wieder hellwach sein, um einen Schuss aus spitzem Winkel zu entschärfen (39.), drei Minuten später segelte eine gefährliche Freistoßflanke nur um Haaresbreite an seinem Gehäuse vorbei.

Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte wieder den Gastgebern, die mit ihren drei letzten Angriffen noch durchaus hätten in Führung gehen können, als erst Sanyang einen Schritt zu spät kam (43.), anschließend Mödinger mit seinem Schuss am Torwart scheiterte (44.) und schließlich Dörner nach Ernst's schöner Flanke knapp verzog (45.+3). Danach folgte der Halbzeitpfiff des souveränen Unparteiischen, Frank Haase, der immer auf Ballhöhe war und die mit Abstand beste Schiedsrichterleistung der laufenden Saison bot.

Lag es an der ungewöhnlich langen Halbzeitpause, dass sich direkt nach Wiederbeginn die Heimmannschaft so schläfrig zeigte? Jedenfalls dauerte es gerade mal 28 Sekunden, dann hieß es plötzlich 1:2, nachdem sich ein Türkspor-Spieler am gegnerischen Strafraum den Ball erobert hatte und mit einem platzierten Schuss für die erneute Gästeführung sorgte (46.)! Es sollte zehn Minuten dauern bis der PSV diesen Nackenschlag einigermaßen weggesteckt hatte, dann erst sorgten zwei Freistöße von Dörner (55.) und Puha (57.) wieder für ein bisschen Torgefahr.

Aus dem Spiel heraus gelang jedoch fast nichts mehr, die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt erschreckend einfallslos und ohne jegliches Selbstvertrauen. Mit Thorn brachte dann Lederle einen weiteren Stürmer (65.), um dem Spiel neue Impulse zu geben, aber letztlich musste ein Standard herhalten, um tatsächlich wieder den Ausgleich zu erzielen: Mödinger war im Türkspor-Strafraum von den Beinen geholt worden, und Schiri Haase pfiff zum zweiten Mal Strafstoß, den Dörner sicher verwandelte (72.).

Der Treffer änderte jedoch nichts am weiteren Spielverlauf, im Gegenteil, die Türken kamen nun stärker auf, und nur dank Torwart Kaßner, der sich bei einem gegnerischen Konter auf dem Posten zeigte (76.), konnte ein erneuter Rückstand (noch) verhindert werden. Dann aber schon die 79. Spielminute, als es aus halblinker Position zu einem Freistoß für Türkspor kam. Gefährlich flog die Flanke in den PSV-Strafraum, wo sich ein gegnerischer Spieler hochschraubte und mit einem Kopfball das 2:3 erzielte, spätestens jetzt war klar, dass der erhoffte Heimsieg nicht mehr zu realisieren war.

Denn es kam auch nichts mehr von den Gastgebern, die ausgerechnet in dieser richtungweisenden Partie weit unter ihren Möglichkeiten blieben und nie an ihre Leistung der Vorwoche anknüpfen konnten. Nicht nur Trainer und Vorstandsschaft zeigten sich nach dem Abpfiff enttäuscht, auch die Spieler waren anschließend in rekordverdächtiger Zeit entschwunden und sorgten nicht gerade für überschwängliche Vorfreude hinsichtlich der bevorstehenden Weihnachtsfeier…

                                                                                                                                -rope-

Kasten
Beste Spieler:   Fehlanzeige


Besondere Vorkommnisse:   "Gelb" für Touray (68.)


Schiedsrichter:    Frank Haase


Zuschauer:    29


Tore:

0:1   (31./FE)
1:1   (32., Mödinger)
1:2   (46.)
2:2   (72., Dörner/FE)
2:3   (79.)


Es spielten:

Kaßner; Lederle, Gill, Puha, Berchtold, Ernst, Dörner, Mohammad-Amin, Mödinger, Touray, Sanyang (Link M., Thorn, Zimmermann)

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