Spielbericht vom 27.04.08In der Startelf der Mannheimer erstmals wieder dabei ihr Hinrunden-Torjäger Jimmy Kretorz, der nach zweimonatiger Verletzungspause ein beachtliches Comeback feierte. Mit Roland Möckel, der nach verheiltem Bänderriss ebenfalls sein erstes Spiel in der Königsklasse bestritt, und dem reaktivierten Daniel Augustin hatte PSV-Coach Perk noch zwei weitere Asse im Ärmel, womit die jüngsten Ausfälle hervorragend ersetzt werden konnten.
So rieben sich die zahlreichen Zuschauer an diesem herrlichen Sonntagmorgen auch verwundert die Augen, dass es die 46er waren, die von der ersten Minute an Gas gaben: taktisch äußerst diszipliniert und mit couragiertem Zweikampfverhalten kauften sie gleich zu Beginn den Viernheimern den Schneid ab, so dass deren vielgerühmte Mittelfeldachse erst gar nicht richtig ins Spiel kam. Vor allen Stefan Bender degradierte den gegnerischen Spielmacher zum Statisten, aber auch seine "Defensivkollegen" Menke und Decker standen ihm in nichts nach!
Nach einer ersten Chance für den PSV, bei der Kretorz' Kopfball nur knapp am Tor vorbei ging (2.), eine erste Schrecksekunde für PSV-Goalie Knoll, als er einen tückischen Aufsetzer entschärfen musste (5.). Dann aber fast bloß noch Einbahnstraßenfußball in Richtung Viernheimer Gehäuse, nur mit dem "kleinen" Manko aus Gastgeber-Sicht, dass die Flanken zu ungenau kamen.
Besser machte es schließlich Bakar, dessen Pass Mitspieler Cutruneo in Szene setzte. Der ließ sich nicht zweimal bitten und punktgenau landete sein 14-Meter-Schuss im gegnerischen Toreck, die Führung war perfekt (23.)!
Die vermeintliche Chance, das Ergebnis auszubauen, vereitelte dann zehn Minuten später Schiedsrichter Seeberger, der ein Foul an Cutruneo im Strafraum nicht ahndete. Mit der Effizienz einer Spitzenmannschaft gelang stattdessen den Viernheimern doch noch der Ausgleich vor der Pause, als einer ihrer Spieler im Nachschuss erfolgreich war (38.).
In der zweiten Halbzeit konnten die 46er zunächst nicht an ihre gute Leistung anknüpfen: zu zerfahren jetzt das Spiel, wobei es den Gästen immer besser gelang, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. Mehrere brenzlige Situationen bei Eckbällen und Freistößen mussten überstanden werden, ehe PSV-Routinier Menke seinen Mitspielern eine Adrenalin-Spritze verpasste: über den bärenstarken Rechtsverteidiger Creutz landete das Leder bei Baruti, der mit seinem Pass den aufgerückten Menke bediente. Ein Heber über den Gegenspieler und noch zwei Schritte in den Sechszehner, dann eine Bogenlampe hinein ins Vergnügen - ein Supergoal für den 44jährigen Dauerbrenner beim PSV und die Krönung einer Top-Leistung an diesem Tag (64.)!
Jetzt lief es plötzlich wieder bei den Hausherren, die erneute Führung beflügelte förmlich die Mannschaft, die nun die Sensation vor Augen hatte! Doch noch galt es, fast eine halbe Stunde Spielzeit zu überstehen, jetzt waren Kämpfertypen gefragt! Viernheim mit dem Mute der Verzweiflung, hatte man sich doch vor Spielbeginn bereits einen möglichen 3-Punkte-Vorsprung in der Tabelle ausgerechnet…
Bei der wohl größten Gelegenheit zum Ausgleich (74.) war der Schiedsrichter zum Glück im Bilde und erkannte das Foul eines Viernheimer Spielers, der Menke auf der Torlinie weggestoßen hatte. So blieb es bei der Führung der Mannheimer, die mit ihren Kontern in den Schlussminuten sogar noch die Möglichkeit hatten, das Ergebnis auszubauen.
Als nach über vier Minuten Nachspielzeit dann endlich der Schlusspfiff ertönte, lag sich die gesamte 46er-Gemeinde in den Armen, es war vollbracht, man hatte den Tabellenführer in die Knie gezwungen!!!
Beste Spieler:überragende Mannschaftsleistung
Bes. Vorkommnisse:
"Gelb" für Barczak (33.) und Möckel (89.)
Zuschauer:
42
Tore:
1:0 (23., Cutruneo)
1:1 (38.)
2:1 (64., Menke)
Es spielten: Knoll; Creutz, Barczak, Stefanyk, Bender, Menke, Decker, Baruti, Bakar, Cutruneo, Kretorz (Pascarella, Möckel)