FC Syron Türkspor Mannheim -
PSV 46 Mannheim  3:1 (1:0)

Jetzt bloß nicht aufgeben

Wie "grausam" Fußball sein kann, davon können die 46er mittlerweile ein Lied singen! Gegen Syron Türkspor reichten am Sonntag zwei Minuten der Unachtsamkeit aus, um erneut auf die Verliererstrasse zu geraten und am Ende eine weitere Niederlage zu kassieren. Dabei hätte nach der bisher besten Saisonleistung in der ersten Hälfte eine konsequente Fortsetzung wahrscheinlich ausgereicht, um zumindest einen Zähler mitzunehmen. Es war wirklich zum Haare raufen, wie man sich stattdessen in der zweiten Halbzeit um den Lohn seiner Arbeit brachte!

Nach ihrer "Krisensitzung" unter der Woche bedurfte es bei Türkspor keiner großen Reden mehr des Trainerteams, bis in die Haarspitzen motiviert ging die PSV-Elf das Auswärtsspiel an. Da wurde um jeden Ball gekämpft und die Räume eng gemacht, um die Gastgeber erst gar nicht ins Spiel kommen zu lassen. Mit lautstarker Unterstützung seiner Fans und gegenseitiger Anfeuerung der Spieler schien der Plan aufzugehen, die 46er in der Anfangsphase klar überlegen und mit etlichen guten Offensivaktionen.

So hatten Al-Ayyoubi (3.), Mödinger (6.), Wong (9.) und Gashi (13.) gute Schussgelegenheiten, allerdings noch nicht das nötige Schussglück, um ihr Team erstmals in dieser Saison in Führung zu bringen. Auch Wong's Kopfball nach einer zu kurz geratenen Abwehr des gegnerischen Torwarts konnte von diesem noch mit letzter Kraft über die Latte gelenkt werden (14.). Erst nach 17 Minuten das erste ernstzunehmende Lebenszeichen der Türken, als bei einem Konter der abschließende Schuss knapp daneben ging.

Dann aber wieder die Gäste, die zwei Minuten später allen Grund hatten, mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Jäger zu hadern, der den Treffer von Wong wegen vermeidlicher Abseitsstellung nicht anerkannte. Eine klare Fehlentscheidung des nicht immer auf Ballhöhe agierenden Referees! Nachdem auch noch Mödinger mit seinem 16-Meter-Drehschuss am Torwart scheiterte (22.), konnte man aus PSV-Sicht zu Recht das fehlende Glück beklagen, das oft auch gerade dann fehlt, wenn man im Tabellenkeller steht…

Da passte es nur zu gut ins Bild, dass wenig später der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt wurde, als Türkspor mit einer schönen Einzelaktion ihres Stürmers unerwartet mit 1:0 in Führung ging (29.)! Der hatte sich gleich gegen zwei Abwehrspieler durchgesetzt und traf per Flachschuss zum schmeichelhaften 1:0 seiner Mannschaft. Drei Minuten später dann der gefährliche 20-Meter-Schuss von Dörner, der nur äußerst knapp über die Latte ging, ehe auf der Gegenseite PSV-Goalie Thorn mit einem klasse Reflex einen Schuss aus kürzester Distanz entschärfen konnte (34.).

In der Halbzeit appellierte PSV-Coach Kretorz noch mal an sein Team, jetzt nicht nachzulassen und das bisher so konsequente Pressing weiter beizubehalten. Doch nach zwei guten Schusschancen durch Gashi (52.) und Mödinger (55.) die verhängnisvolle "Blackout-Phase" der Gäste, als man sich binnen kürzester Zeit beinahe selbst aus dem Spiel nahm und Türkspor auf 3:0 (56./58.) davonziehen konnte. Unfassbar, dass zwei fast identische Situationen, bei denen die Gastgeber mit weiten Bällen über die Außen plötzlich frei vor dem Tor standen, ausreichten, um die gute Arbeit von fast einer Stunde zunichte zu machen!

Umso bemerkenswerter die Moral der gebeutelten Truppe, die weiter an sich glaubte und durch Gashi (65.) und Mödinger (68.) durchaus hätte verkürzen können. Doch es sollte bis zur 78. Spielminute dauern, ehe Wong die Bemühungen seines Teams mit dem Anschlusstreffer belohnte, als er nach Mödingers Schuss den Abpraller zum 3:1 verwandelte. Zuvor allerdings hatte auch Thorn noch mal glänzend gehalten (71.) und einen höheren Rückstand verhindert.

In den verbleibenden zwölf Minuten versuchten die Gäste alles, doch noch das Unmögliche wahr zu machen und mit Glück ein Remis zu erreichen. Aber außer zwei umstrittenen Situationen mit Wong (82.) und Stephan (90.), in denen Schiri Jäger seiner Linie treu blieb und zweimal zu Unrecht auf Abseits entschied, passierte nichts mehr, womit es beim 3:1 Sieg der Türken blieb.

Riesig dann entsprechend die Enttäuschung der 46er beim Schlusspfiff, wieviel "Lehrgeld" muss man noch in dieser verfluchten 1. PM-Liga bezahlen, um endlich ein Erfolgserlebnis feiern zu können? Die Antwort gibt's frühestens nächsten Sonntag, aber noch hat sich der PSV nicht aufgegeben und wird auch gegen den kommenden Gegner Viernheim mit der Moral ins Spiel gehen, die diese Mannschaft schon immer ausgezeichnet hat!

                                                                                                                      -rope-


Beste Spieler:   gute Mannschaftsleistung


Special Thanx:   Link M., Thorn, Wong


Bes. Vorkommnisse:   keine


Schiedsrichter:    Hans Jäger


Zuschauer:    67


Tore:

1:0   (29.)
2:0   (56.)
3:0   (58.)
3:1   (78., Wong)


Es spielten:

Thorn; Korbus, Lederle, Kappes, Link M., Al-Ayyoubi, Dörner, Stephan, Gashi, Mödinger, Wong (Bucher, Ferrera, Lietzau, Manolo, Topu)