PSV 46 Mannheim -
DJK FF Sandhofen 2:3 (0:1)

Der PSV am Nullpunkt angelangt

Am Ende stand nur noch der Frust, der sich in Aggressionen gegen die eigenen Mitspieler entlud - es war ein Armutszeugnis, das die 46er am Sonntag abgaben! Selbst langjährige Zuschauer konnten sich nicht an einen solchen Vorfall erinnern, wobei sie sich eher auf einer Boxveranstaltung als bei einem Fußballspiel wähnten.

Was war passiert? Gerade hatte der PSV auch sein viertes Ligaspiel gegen die türkische Mannschaft von FF Sandhofen verloren, da brannten nach dem Schlusspfiff bei zwei Spielern die Sicherungen durch. Statt als Mannschaft zusammenzustehen und die Niederlage gemeinsam zu tragen, gab es persönliche Schuldzuweisungen, die schließlich in Handgreiflichkeiten endeten.

PSV-Coach Creutz war dermaßen konsterniert, dass er noch an Ort und Stelle sein Amt niederlegen wollte, was der Vorstand aber gerade noch zu verhindern wusste. Nun soll der Vorfall auf einer Spielersitzung aufgearbeitet werden, vereinsinterne Sperren sind trotz der personellen Misere nicht ausgeschlossen.

Das Spiel selbst geriet dadurch völlig in den Hintergrund, wobei der Chronistenpflicht an dieser Stelle dennoch nachgekommen wird: zu Beginn entwickelte sich ein relativ ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, die quasi mit ihrem "letzten Aufgebot" angetreten waren. Allein sechs Spieler aus der letzten Startaufstellung fehlten, weshalb auch der 52jährige Creutz und der 47jährige Perk ihre verstaubten Kickschuhe schnüren durften…

So hatten sowohl Dörner (28./40.) als auch Marklowski (28.) die riesige Gelegenheit, ihr Team in Front zu schießen, scheiterten aber jeweils überhastet. Dann führte ein leichtfertiger Ballverlust im Mittelfeld zu einem Konter der Gäste, der mit einem unglücklich ins eigene Tor abgefälschten Ball und der daraus resultierenden Führung für FF seinen ernüchternden Höhepunkt fand (38.).

Mit Beginn der zweiten Halbzeit ergab sich für Dörner gleich die große Chance zum Ausgleich, nachdem er einem gegnerischen Abwehrspieler die Kugel abgeluchst hatte, dann aber völlig freistehend verzog (46.). Nur sieben Minuten später hatte wiederum Dörner viel Pech, als sein Schlenzer gerade noch auf der Torlinie abgewehrt wurde. Dann aber war es endlich soweit, nach feinem Doppelpass mit Bakar machte "Fredi" doch noch sein Tor, der Ausgleich war perfekt (56.)!

Doch die Freude darüber währte gerade mal drei Minuten, dann stand nach einem Freistoß plötzlich ein FF-Stürmer völlig frei vor PSV-Keeper Kobielnik und schoss überlegt zum 1:2 ein (59.). Marklowski hatte kurz darauf den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber am gegnerischen Torwart. So nahm das Unheil seinen Lauf, denn nach einer Unaufmerksamkeit in der Abwehr waren es wieder die Türken, die ihren dritten Treffer nachlegten und bereits für die Vorentscheidung sorgten (66.).

Zumal es vier Minuten später noch zu einem Strafstoß für die Gäste kam, nachdem Kozilek einen Torschuss mit der Hand abgewehrt hatte. Doch das Leder landete im angrenzenden MTG-Stadion, so dass es (vorerst) beim 1:3 blieb. In der Folgezeit verzeichnete zwar FF noch jeweils einen Latten - und Pfostentreffer, doch PSV-Oldie Perk blieb es nach Dörner's Pass vorbehalten, fast mit dem Schlusspfiff noch das zweite Tor seines Team zu erzielen (90.).

Dieses verhinderte jedoch nicht die erneute Niederlage, wobei man von der Mannschaft, die am Sonntag auf dem Platz stand, von vornherein keine Wunderdinge erwarten durfte. Das rechtfertigt jedoch nicht die Art und Weise ihres Auftretens, da war kein Teamgeist und keine "jetzt erst recht-Mentalität" vorhanden, es war einfach nur traurig, wie sich der PSV an diesem Tag präsentiert hatte!

                                                                                                                   -rope-


Beste Spieler:   Fehlanzeige


Bes. Vorkommnisse:   - "Gelb" für Kretorz (52.), Marklowski (68.), Thorn (70.), "Rot" für Kozilek (70.)

- FF Sandhofen verschießt Handelfmeter (70.)


Zuschauer:    24


Tore:

0:1    (38., Eigentor)
1:1    (56., Dörner)
1:2    (59.)
1:3    (66.)
2:3    (90., Perk)




Es spielten:    Kobielnik; Kozilek, Bakar, Creutz, Schwebler, Manolo, Dörner, Thorn, Marklowski, Metzger, Kretorz (Job, Perk, Walkusz)