TSV 1846 Mannheim - ASV Morio Feudenheim 2:3
Vom Fußballgott im Stich gelassen
Vielleicht täte die bedauernswerte PM des TSV 1846
gut daran, vor dem Spiel mal in die Kirche zu gehen und ein paar Kerzen
aufzustellen, dann wäre das Glück mitunter auch mal auf ihrer
Seite! Denn wie schon im Spiel gegen Kleiber 1 reichte auch diesmal eine
äußerst engagierte und aus spielerischer Sicht ebenfalls überzeugende
Leistung nicht aus, um am Ende ein Erfolgserlebnis zu haben.
Ohne den etatmäßigen Libero Peter Menke und
Innenverteidiger Andreas Schmidt war das erstmals in dieser Saison zusammen
agierende Trainergespann Metzger/Gabriel gezwungen, in der Abwehr umzustellen.
Aber auch im Sturm fehlte mit Gianni Cutruneo der torgefährlichste
Mann, für den Neuzugang Axel Rieder zum Einsatz kam und der - um es
vorwegzunehmen - zwar zwei Riesenchancen versiebte, aber seine Sache dennoch
recht ordentlich machte.
Die Anfangsphase war eine Parallele zu letzten Begegnung
gegen Gartenstadt, denn völlig unnötig mußte man einem
frühen Rückstand hinterherlaufen, als der Ball in der Hintermannschaft
vertändelt wurde und der gegnerische Stürmer dankend das vorweihnachtliche
Geschenk annahm. Doch diesmal zeigten sich die 46er von dem Schock schnell
erholt und Sergio Serrano blieb es vorbehalten, nach einem schönen
Freistoß von Wolfgang Metzger per Direktabnahme den verdienten Ausgleich
zu erzielen.
Nur kurz sollte die Freude darüber währen,
denn fast schon im Gegenzug ließ ein Feudenheimer im Strafraum drei
Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und konnte Matthias Szaidel zum zweiten
Mal überwinden. Besonders tragisch war, daß sich bei dieser
Aktion der Goalie durch einen Zusammenprall mit Stefan Hornig so schwer
verletzte, daß er durch einen Feldspieler ersetzt werden mußte.
Diesen Part übernahm zuerst Torschütze Sergio Serrano, ehe er
in der Halbzeit von Heiner Diestelkamp abgelöst wurde. Wie sich zwischenzeitlich
herausstellte, ist die Verletzung nicht so schlimm wie befürchtet,
und dem Geburtstagskind Matthias Szaidel sei an dieser Stelle nochmals
gute Besserung gesagt!
In der zweiten Halbzeit verlegten sich die Feudenheimer
ganz auf's Konterspiel, denn die 46er erhöhten dermaßen den
Druck, daß es letztlich nur eine Frage der Zeit war, wann der Ausgleich
fallen würde. Einmal mehr war es Giuseppe Pascarella, der mit seinem
Torriecher die Gratulanten auf seiner Seite hatte: einen Traumpaß
von Günter Kern nutzte er zu einem Heber über den gegnerischen
Torwart, der kurz zuvor noch mit unglaublichen Paraden zwei Gewaltschüsse
entschärft hatte.
Doch auch Morio hatte immer wieder Chancen und hätte
Heiner Diestelkamp nicht zweimal glänzend reagiert, wäre das
Spiel vielleicht schon frühzeitig verloren gewesen. So aber wogte
die Begegnung hin und her und man spürte, daß das nächste
Tor die Vorentscheidung bringen würde. Daß es letztlich die
Feudenheimer schafften, sagt nichts über den verdienten Sieger aus,
denn einmal mehr hatte die Mannschaft, die unten steht, nicht das Gück,
das man einfach mal braucht, um ein Spiel zu gewinnen.
Was hoffentlich bleibt, ist der weitere Glaube an sich
und die Gewissheit, daß es noch eine Rückrunde gibt, in der
einem der Fußballgott vielleicht etwas wohlgesonnener ist...
Es spielten: Szaidel (25. Grasso); Perk, Hornig (46. Diestelkamp), Kern, Koch, Metzger, Prskalo, Serrano, Pascarella, Trunk (80. Ricardo), Rieder