Spielbericht vom 25.11.01 (Nachholspiel vom 8. Spieltag)

TSV 1846 Mannheim - ASV Morio Feudenheim    2:3

Vom Fußballgott im Stich gelassen

Vielleicht täte die bedauernswerte PM des TSV 1846 gut daran, vor dem Spiel mal in die Kirche zu gehen und ein paar Kerzen aufzustellen, dann wäre das Glück mitunter auch mal auf ihrer Seite! Denn wie schon im Spiel gegen Kleiber 1 reichte auch diesmal eine äußerst engagierte und aus spielerischer Sicht ebenfalls überzeugende Leistung nicht aus, um am Ende ein Erfolgserlebnis zu haben.
Ohne den etatmäßigen Libero Peter Menke und Innenverteidiger Andreas Schmidt war das erstmals in dieser Saison zusammen agierende Trainergespann Metzger/Gabriel gezwungen, in der Abwehr umzustellen. Aber auch im Sturm fehlte mit Gianni Cutruneo der torgefährlichste Mann, für den Neuzugang Axel Rieder zum Einsatz kam und der - um es vorwegzunehmen - zwar zwei Riesenchancen versiebte, aber seine Sache dennoch recht ordentlich machte.
Die Anfangsphase war eine Parallele zu letzten Begegnung gegen Gartenstadt, denn völlig unnötig mußte man einem frühen Rückstand hinterherlaufen, als der Ball in der Hintermannschaft vertändelt wurde und der gegnerische Stürmer dankend das vorweihnachtliche Geschenk annahm. Doch diesmal zeigten sich die 46er von dem Schock schnell erholt und Sergio Serrano blieb es vorbehalten, nach einem schönen Freistoß von Wolfgang Metzger per Direktabnahme den verdienten Ausgleich zu erzielen.
Nur kurz sollte die Freude darüber währen, denn fast schon im Gegenzug ließ ein Feudenheimer im Strafraum drei Gegenspieler wie Slalomstangen stehen und konnte Matthias Szaidel zum zweiten Mal überwinden. Besonders tragisch war, daß sich bei dieser Aktion der Goalie durch einen Zusammenprall mit Stefan Hornig so schwer verletzte, daß er durch einen Feldspieler ersetzt werden mußte. Diesen Part übernahm zuerst Torschütze Sergio Serrano, ehe er in der Halbzeit von Heiner Diestelkamp abgelöst wurde. Wie sich zwischenzeitlich  herausstellte, ist die Verletzung nicht so schlimm wie befürchtet, und dem Geburtstagskind Matthias Szaidel sei an dieser Stelle nochmals gute Besserung gesagt!
In der zweiten Halbzeit verlegten sich die Feudenheimer ganz auf's Konterspiel, denn die 46er erhöhten dermaßen den Druck, daß es letztlich nur eine Frage der Zeit war, wann der Ausgleich fallen würde. Einmal mehr war es Giuseppe Pascarella, der mit seinem Torriecher die Gratulanten auf seiner Seite hatte: einen Traumpaß von Günter Kern nutzte er zu einem Heber über den gegnerischen Torwart, der kurz zuvor noch mit unglaublichen Paraden zwei Gewaltschüsse entschärft hatte.
Doch auch Morio hatte immer wieder Chancen und hätte Heiner Diestelkamp nicht zweimal glänzend reagiert, wäre das Spiel vielleicht schon frühzeitig verloren gewesen. So aber wogte die Begegnung hin und her und man spürte, daß das nächste Tor die Vorentscheidung bringen würde. Daß es letztlich die Feudenheimer schafften, sagt nichts über den verdienten Sieger aus, denn einmal mehr hatte die Mannschaft, die unten steht, nicht das Gück, das man einfach mal braucht, um ein Spiel zu gewinnen.
Was hoffentlich bleibt, ist der weitere Glaube an sich und die Gewissheit, daß es noch eine Rückrunde gibt, in der einem der Fußballgott vielleicht etwas wohlgesonnener ist...

Es spielten:    Szaidel (25. Grasso); Perk, Hornig (46. Diestelkamp), Kern, Koch, Metzger, Prskalo, Serrano, Pascarella, Trunk (80. Ricardo), Rieder