FC Badenia Hirschacker
- PSV 46 Mannheim 3:2 (1:0)

Jetzt ist Charakter gefragt!

Nichts wurde es mit der angestrebten Tabellenführung der 46er, die erstmals in dieser Saison die Punkte komplett dem Gegner überlassen mussten! Zu Recht allerdings, denn die Badenia hatte an diesem Tag den ausgeprägteren Siegeswillen, wenngleich sich das körperbetonte Spiel der Gastgeber oftmals an der Grenze der Legalität bewegte. Schiedsrichter Zimmermann trug mit seiner laschen Regelauslegung einen gehörigen Teil dazu bei, dass den Gästen frühzeitig der Schneid abgekauft wurde, zumal an diesem Tag weniger die spielerische Komponente als vielmehr ein konsequentes Zweikampfverhalten gefragt war…

Gleich nach zwei Spielminuten der erste Schock für den PSV, als sich Abwehrchef Kretorz bei einem "Kopfball-Duell" eine klaffende Platzwunde zuzog und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Somit war auch die taktische Grundordnung der Mannheimer dahin, weil jetzt Kapitän Barczak in die Abwehr rückte und als Antreiber im Mittelfeld fehlte.
Dadurch kam auch das sonst so gefällige Kombinationsspiel der 46er kaum in Gang, beide Mannschaften neutralisierten sich mehr oder weniger, und Torszenen blieben Mangelware. Immer wieder wurde der Spielfluss unterbrochen durch eine Vielzahl an Fouls, wobei auf Seiten der Mannheimer eigentlich nur Kozilek wirkungsvoll dagegenhielt, was ihm später jedoch noch zum Verhängnis werden sollte…
Die erste richtige Chance im Spiel erst in der 37. Minute, die allerdings wurde auch gleich verwertet: eine Ecke von links nutzte ein Badenia-Spieler unbedrängt zum Kopfball, das 1:0 war perfekt! Kurz darauf aber schon die große Gelegenheit zum Ausgleich, aber Thorn wurde in aussichtsreicher Position im letzten Moment abgeblockt (40.). Und drei Minuten später hätte beinahe Möckel ein Erfolgserlebnis feiern können, wäre er nach Bakar's Pass nicht am gegnerischen Torwart gescheitert!
In der Halbzeit appellierte PSV-Coach Creutz noch mal an die Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft, die jetzt endlich auch den Druck erhöhen sollte. Noch keine vier Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da kam es zu tumultartigen Szenen, nachdem Anders die Eckball-Hereingabe von Thorn angeblich mit der Hand ins Tor befördert hatte. Doch der Treffer zählte, und in der Folgezeit musste der Schiedsrichter übelste Beschimpfungen vonseiten der Gastgeber über sich ergehen lassen, die er jedoch großzügig überhörte…
Aber Hirschacker verstand es in dieser Phase, die vermeintliche Benachteiligung in positive Energie umzusetzen und hatte jetzt wesentlich mehr Spielanteile. Die Gäste dagegen nur noch mit sporadischen Kontern, die aber durchaus gefährlich waren. So kam Thorn bei einem schönen Pass in die Spitze den berühmten Schritt zu spät (62.), davor schon war Möckel, nachdem er den Torwart bereits ausgespielt hatte, noch an einem Abwehrspieler gescheitert (57.).
Doch auch die Gastgeber waren im Umgang mit ihren Chancen großzügig, denn sowohl Kozilek (57./73.) als auch Goalie Knoll (60./68.) konnten jeweils im letzten Augenblick die erneute Führung verhindern. Allerdings verletzte sich Kozilek beim letzten Tackling und musste ausgewechselt werden (73.). Dann kam die aus Gästesicht unheilvolle 76. Minute, als es nach einem Foul an der Strafraumgrenze Freistoß für Hirschacker gab: deren ältester Spieler nutzte eine Lücke in der Mauer zum 2:1 seiner Mannschaft, die auch danach konsequent am Drücker blieb.
So sollte es nur weitere sechs Minuten dauern, bis Knoll zum dritten Mal hinter sich greifen musste, nachdem ihm ein Badenia-Spieler von rechts kommend mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck keine Abwehrchance gelassen hatte (82.). Zwar konnte Thorn in den Schlussminuten noch mal auf 2:3 verkürzen, als er eine Freistoßflanke von Barczak einköpfte (87.). Aber da der schwache Schiedsrichter keine Sekunde nachspielen ließ, obwohl es immer wieder zu minutenlangen Spielunterbrechungen gekommen war, blieb es bei diesem Spielstand.
Für die 46er gilt es, die nötigen Lehren aus dieser Begegnung zu ziehen, denn alles im allen war es zwar eine verdiente, aber durchaus vermeidbare Niederlage! Am kommenden Sonntag erwartet der Tabellendritte das Team von Waldhof 3, das dann hoffentlich auf einen stark verbesserten Gastgeber trifft, der möglichst schnell die letzte Schlappe vergessen lässt…


Beste Spieler:   Kozilek, Barczak

Bes. Vorkommnisse:   Tumulte (Hirschacker) nach Ausgleich (49.)

Zuschauer:    56

Tore:

1:0    (37.)
1:1    (49., Anders)
2:1    (76.)
3:1    (82.)
3:2    (87., Thorn)



Es spielten:     Knoll; Lill, Kretorz, Meinecke, Barczak, Kozilek, Stefanyk, Bakar,
                     Möckel, Anders, Thorn (Manolo, Gmyrek, Walkusz, Marklowski)