Kasten Spielbericht vom 25.09.2011
(4. Spieltag)

VfL Neckarau 3 -
PSV 46 Mannheim  1:0 (0:0)

Der PSV läuft dem Glück hinterher

Wenn es nach den 46ern ginge, könnte ein Fußballspiel bereits nach 89 Minuten abgepfiffen werden, dann hätte man jetzt mindestens drei Punkte mehr auf dem Konto! Denn wie schon letzte Woche beim unglücklichen Remis gegen Ilvesheim handelte man sich auch beim Gastspiel in Neckarau ein Tor in letzter Minute ein, als eine Unachtsamkeit auf der rechten Abwehrseite zum Siegtreffer für den VfL führte.

Statt den durchaus verdienten Punkt mit nach Hause zu nehmen, gab es mal wieder mal hängende Köpfe bei den Blauen, die für ihren couragierten Auftritt zumindest in der ersten Halbzeit nicht belohnt wurden. Denn da sahen die zahlreichen Zuschauer ein völlig ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die technisch versierten Neckarauer zwar mit dem gefälligeren Spiel, aber der PSV hielt vor allem in kämpferischer Hinsicht gut dagegen und kam selbst zu etlichen guten Torgelegenheiten.

Vor allem Björn Korbus, der im Mittelfeld der Gäste den Ausfall von Spielmacher Fredi Dörner gut kompensierte, gefiel durch seinen dynamischen Auftritt, immer wieder setzte er seine Mitspieler gekonnt ein und prüfte selbst mit mehreren gefährlichen Schüssen den Neckarauer Torhüter. Auf der Gegenseite kam es erst nach 18 Minuten zur ersten richtigen Torchance, die hatte es allerdings in sich: nach feinem Doppelpass in Höhe des Strafraums landete der Abschluss an der Unterkante der Latte, das hätte durchaus die Führung für den VfL sein können!

So aber wog das Spiel weiter hin und her, und nachdem erst PSV-Neuzugang Dardano am Neckarauer Goalie gescheitert war (33.), noch mal eine gute Gelegenheit für die Türken, die fünf Minuten später den Ball an den Pfosten des Gehäuses setzten. Noch kurz vor der Pause kam dann bei den Gästen Offensivspieler Thorn, der gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit die wohl größte Chance seiner Mannschaft liegen ließ: Korbus hatte ihm von links kommend das Leder maßgerecht aufgelegt, aber Thorn traf es aus bester Schussposition nicht sauber, so dass der Schuss am Tor vorbei ging (46.).

In der Folgezeit bestimmte Neckarau immer mehr das Spielgeschehen, ohne allerdings zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Denn die von Kapitän Kretorz gut organisierte Abwehr stand sicher und ließ kaum Torgefahr aufkommen. Fast hatte man den Eindruck, als würden die Gastgeber langsam resignieren, zumal sich der PSV jetzt nur noch aufs Konterspiel beschränkte, damit aber durchaus gefährlich blieb. So hatten die Gäste zweimal hintereinander eine gute Chance, als erst Möckel aus kurzer Distanz am Torwart scheiterte (76.) und Korbus sieben Minuten später mit seinem Schlenzer nur den Pfosten des Neckarauer Tores traf.

Dann aber die ominöse 90. Spielminute, die den 46ern doch noch das Genick brechen sollte: ein letzter Angriff der Gastgeber durch die Mitte wurde nicht rechtzeitig unterbunden, so dass ein Neckarauer Akteur unbehelligt einen Querpass durch den PSV-Strafraum spielen konnte. Dieser landete im Lauf eines ungedeckten Mitspielers, der von rechts kommend per Flachschuss ins lange Eck doch noch den glücklichen Siegtreffer erzielte! Fassungslosigkeit bei den Gästen, zumal der gute Schiedsrichter Erwin Seeberger zwar noch mal anspielen ließ, aber kurz darauf die Begegnung abpfiff.

Jetzt war Seelenmassage bei den PSV-Akteuren angesagt, die den schon sicher geglaubten Punkt in letzter Minute noch verloren hatten. Aber auch ein Teil der zahlreichen PSV-Zuschauer war angefressen, deren "Maulkorb-Erlass" von Seiten des eigenen Trainerteams kurz vor Spielbeginn für Unverständnis und Unmut sorgte. "Fußball ist eine emotionale Angelegenheit, und Kritik ist nicht allein nur den Trainern vorbehalten. Wir unterstützen unsere Mannschaft Sonntag für Sonntag, sind bei Wind und Wetter dabei, aber wir lassen uns nicht zum Buhmann für die teils dürftigen Leistungen machen", so der Tenor der Betroffenen.

                                                                                                                     -rope-

Kasten
Bester Spieler:   Korbus


Bes. Vorkommnisse:   "Gelb" für Baruti (60.)


Zuschauer:    56


Tore:

1:0    (90.)

(spätere BFV-Wertung 0:3)


Es spielten:

Kaßner; Walkusz, Kretorz, Kozilek, Al-Ayyoubi, Ferrera, Korbus, Baruti, Dardano, Möckel, Schalber (Manolo, Marklowski, Thorn)


Kasten
Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten Kasten