Kasten Spielbericht vom 24.06.07 (26. Spieltag)

PSV 46 Mannheim - SV Waldhof 07 PM 3   4:3 (3:2)

Der PSV zeigt zum Saisonende sein wahres Gesicht

So kann Fußball sein: vergangene Woche noch fast zu Tode betrübt, jetzt himmelhoch jauchzend - die Mannschaft des PSV 46 Mannheim, die sich im letzten Saisonspiel von ihrer allerbesten Seite zeigte und den vermeintlichen Favoriten SV Waldhof in einem hochdramatischen Spiel mit 4:3 besiegte!
Pech für manche Zuschauer, die - wie bei den Heimspielen gewohnt - erst um 9:30 Uhr in die PSV-Arena gekommen waren: zu diesem Zeitpunkt hatten sie bereits vier Tore verpasst, darunter auch eines der Marke "Tor des Jahres" von 46er-Routinier Gianni Cutruneo…
Aber der Reihe nach: die Gastgeber erwischten einen wahren Traumstart, als ihre zweite Sturmspitze, Jens Thorn, in Höhe des gegnerischen Sechszehners zwei Gegenspieler ausspielte und mit einem knallharten Schuss dem gegnerischen Torwart keine Abwehrchance ließ (3). Waldhofs Antwort kam nur zwei Minuten später, doch nach einem "Strafraumgewühl" ging der Schuss um Zentimeter am Pfosten vorbei. Kurz darauf ein Wahnsinnsreflex von PSV-Keeper Sascha Knoll, der nach überstandener Fingerverletzung wieder im Tor stand und den Schuss eines Waldhöfers aus sieben Metern parierte (9.).
Das Spiel eilte weiter von Höhepunkt zu Höhepunkt, eben noch stockte den 46er-Fans der Atem, jetzt brüllten sie ihre ganze Begeisterung heraus, als ihr diesjähriger Torschützenkönig Jimmy Kretorz nach Schuss von Cutruneo per Abstauber sein 14. Saisontor markierte (11.). Die Euphorie wurde jedoch jäh gestoppt, weil dem SVW schon sieben Minuten später der Anschlusstreffer gelang: nach einem langen Ball über rechts konnte sich einer ihrer Spieler im Strafraum durchsetzen, und dessen noch leicht abgefälschter Schuss landete unter dem Jubel des stattlichen Gästeanhangs zum 2:1 im PSV-Kasten (18.).
Bei einem 20-Meter-Knaller von Waldhof zeigte sich dann wieder Knoll hellwach und lenkte die Kugel in höchster Not über die Latte (21.). Kaum Zeit zum Durchatmen blieb den Zuschauern, die kurz darauf das Highlight des Tages sahen: nach schönem Pass von Kapitän Karsten Decker hatte sich Cutruneo auf der linken Seite gegen zwei Abwehrspieler durchgesetzt und zog von der Strafraumecke einfach mal ab - ein Schuss wie ein Strich, und von der Unterkante der Latte schlug der Ball im Winkel des Tores zum 3:1 für die 46er ein ( 25.)!
Unglaublich dieser Spielverlauf, und die Gastgeber hatten weitere Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben: erst wurde Kretorz ein klarer Foul-Elfmeter verweigert, nachdem er einem Waldhöfer den Ball stibitzt hatte. Bei seinem Alleingang wurde er beim Schussversuch noch von hinten umgegrätscht - ohne Konsequenzen! Und bei der folgenden Ecke ging Christoph Döth's Kopfball nur um Zentimeter am Gehäuse vorbei (31.).
Umso ärgerlicher aus PSV-Sicht dann aber der erneute Anschlusstreffer, als Knoll erst einen eigentlich unhaltbaren Volleyschuss entschärfte, die darauffolgende Ecke jedoch per Kopfballtreffer erfolgreich abgeschlossen wurde (35.). Die letzte Chance vor der Pause hatte schließlich "Fußballgott" Sebastian Baruti, der in unglaublicher Manier vier Gegenspieler stehen ließ, am Ende jedoch mit seinem Schuss am Torwart scheiterte (41.).
In der zweiten Hälfte führte sich dann erst mal Torsten Lill standesgemäß ein, mit zwei gefährlichen Schüssen aus unmöglicher Entfernung prüfte er den Waldhof-Goalie (48./50.), ehe im Anschluss Döth nach Ecke von Baruti eine weitere gute Kopfballchance hatte. Doch wie aus dem Nichts fiel plötzlich der Ausgleich für die Gäste, als die PSV-Hintermannschaft nicht konsequent genug zum Ball ging und ein Waldhöfer das Leder aus 14 Metern verdeckt ins linke Eck zirkelte (56.).
Durch das Tor bekam der SVW Oberwasser und setzte die 46er zunehmend unter Druck. Nach einem indirekten Freistoss mit anschließendem Kopfball (58.) und einem Konter, bei dem der folgende Schuss nur knapp am Tor vorbeiging (66.), hatte er auch entsprechende Chancen zur Führung. Doch mitten in dieser Drangperiode war es wieder Cutruneo, der mit seinem zweiten Treffer die PSV-Fans verzückte: aus 22 Metern hatte er sich ein Herz gefasst, und sein halbhoher Schuss mit links (!) schlug vom rechten Innenpfosten zum 4:3 für seine Mannschaft ein (68.)!
In der Schlussphase überschlugen sich noch mal die Ereignisse, Stürmer Thorn musste für den erneut verletzten Knoll ins Tor. Doch mit Glück und Können brachten die 46er auch die fast zehnminütige Nachspielzeit unbeschadet hinter sich, und nach dem Schlusspfiff waren sich alle Beteiligten - Spieler wie Zuschauer - einig, heute eines der besten Saisonspiele überhaupt gesehen zu haben…

Kasten Beste Spieler:   überragende Mannschaftsleistung

Bes. Vorkommnisse:   Gelb für Barczak (58.) und Cutruneo (68.)

Zuschauer:    48



Tore:

1:0    (3., Thorn)
2:0    (11., Kretorz)
2:1    (18.)
3:1    (25., Cutruneo)
3:2    (35.)
3:3    (56.)
4:3    (68., Cutruneo)


Es spielten:     Knoll; Creutz, Barczak, Decker, Döth, Pascarella, Baruti, Menke, Cutruneo, Thorn, Kretorz (Lill, Gmyrek)