TSV Amicitia Viernheim PM -
PSV 46 Mannheim  2:1 (2:1)

Fehlentscheidung bringt PSV um möglichen Punktgewinn

Dank einer im Vergleich zur Vorwoche deutlichen Leistungssteigerung standen die 46er am Sonntag beim aktuellen Tabellendritten Viernheim dicht vor einem Remis, hätte Schiedsrichter Jöst in der Nachspielzeit die Courage gehabt, nach einem eindeutigen Handspiel auf Strafstoß zu entscheiden.

Eine Woche nach dem desaströsen Auftritt bei Waldhof 3 zeigte sich die Truppe um Coach Roland Lederle stark verbessert und bot dem Favorit aus Viernheim wirkungsvoll Paroli. Zwar verschlief man einmal mehr die Anfangsphase, als die Gastgeber nach einem Mißverständnis zwischen "Aushilsverteidiger" Berchtold und Torwart Kaßner bereits nach 40 Sekunden (!) in Führung gingen. Auch danach weiterer Druck der Viernheimer, nur gut, dass wenigstens Kaßner hellwach war und mit einer Glanzparade das schnelle 2:0 verhinderte (5.).

Danach fingen sich aber seine Mitspieler und kamen ihrerseits zu zwei guten Möglichkeiten, als erst Modou im letzten Moment noch beim Abschluss gestört wurde und Kozilek mit einem Weitschuss erstmals den Viernheimer Keeper prüfte (12.). Doch ein eklatanter Stellungsfehler in der PSV-Abwehr, wo mit Huber und S. Lederle zwei etatmäßige Defensivmänner ersetzt werden mussten, führte nach 15 Minuten bereits zum 2:0, jetzt musste man aus Gästesicht schon das Schlimmste befürchten…

Doch es spricht für die Moral der Jungs um Spielführer Dörner, der die Binde für den verhinderten Kapitän Mödinger trug, dass es anschließend zu keiner Resignation kam! Im Gegenteil, spätestens jetzt legte die Mannschaft jegliche Scheu ab und lieferte Viernheim einen großen Kampf, da war kein Klassenunterschied mehr festzustellen, und die Zuschauer sahen fortan ein ungemein intensives und spannendes Spiel!

Denn spätestens nach dem schnellen Anschlusstreffer von Sanyang, dem im seinem vierten Spiel bereits das vierte Tor gelang, war die Begegnung wieder völlig offen! Mittelfeldregisseur Gashi war vor dem gegnerischen Strafraum zum Schuss gekommen, den der Torwart zwar an den Pfosten lenken konnte, aber dort stand Sanyang und bugsierte das Leder über die Torlinie (17.)! Gleich darauf bediente der schnelle Zimmermann erneut Sanyang, doch diesmal verfehlte der nur knapp den Viernheimer Kasten (19.). Das gleiche gilt auch für Dörner, der in der 28. Spielminute aus 16 Metern ebenfalls zu ungenau zielte.

"Schwach begonnen, aber stark aufgehört" lautete dann auch das Halbzeitfazit von Coach Lederle, der an seine Mannschaft appellierte, jetzt nicht nachzulassen. Doch die erste gute Chance der zweiten Hälfte hatten die Gastgeber, als Keeper Kaßner nach einem verlorenen Zweikampf seiner Vorderleute einen höheren Rückstand vereiteln konnte (50.). In der Folgezeit aber wieder ein offener Schlagabtausch mit kleineren Torraumszenen, so scheiterte erst Dörner bei einer weiteren Schussmöglichkeit am Torwart (56.) oder verfehlten Zimmermann (62.) und erneut Dörner (65.) nur knapp das Viernheimer Gehäuse.

Auch die Gastgeber versuchten nachzulegen, so ging nach einer Ecke mit anschließendem "Geflippere" im Strafraum die Kugel nur um Haaresbreite vorbei (67.) und zeigte sich Kaßner bei zwei sehr guten Möglichkeiten der Viernheimer (76./82.) mit jeweils herausragender Reaktion auf dem Posten! Dazwischen hatten allerdings auch die 46er die große Möglichkeit zum Ausgleich, als es Thorn bei einem Konter versäumte, rechtzeitig auf Sanyang abzulegen und an einem gegnerischen Verteidiger hängen blieb (80.).

Es folgten die letzten zehn Minuten des Spiels, in denen die Gäste noch mal alles nach vorne warfen, um doch noch das angestrebte Remis zu erreichen. Nach Ferrera's Pass hatte Gashi noch eine gute Schussgelegenheit, aber sein Schuss wurde zur Ecke abgewehrt (88.). Schiedsrichter Jöst verkündete kurz darauf eine zweiminütige Nachspielzeit, in der es schließlich zu der schon eingangs angesprochenen Szene kam: kurz vor dem Viernheimer Strafraum landete der Ball noch mal vor Dörners Füssen, und dessen folgenden Schuss von halblinks lenkte ein gegnerischer Spieler im Strafraum mit erhobenen Arm zur Ecke ab - ein glasklares Handspiel, das der Schiedsrichter aber nicht ahndete!

Skandalös diese Fehlentscheidung, die die 46er um die mögliche Ausgleichschance brachte, denn anschließend erfolgte der Schlusspfiff einer Partie zweier ebenbürtiger Mannschaften, wo ein Unentschieden das gerechtere Ergebnis gewesen wäre. Aber so ist es halt wenn man unten steht, da fehlt oft auch das Spielglück… Doch sei's drum, jetzt heißt es auf diese Leistung aufzubauen und kommenden Sonntag, wenn es gegen Ladenburg geht, das Glück notfalls zu erzwingen…

                                                                                                                                -rope-


Beste Spieler:   starke Mannschaftsleistung


Special Thanx:   Kaßner, Kozilek, Sanyang


Besondere Vorkommnisse:   "Gelb" für Berchtold (72.)


Schiedsrichter:    Hans-Peter Jöst


Zuschauer:    25


Tore:

1:0   (1.)
2:0   (15.)
2:1   (17., Sanyang)


Es spielten:

Kaßner; Link M., Kozilek, Berchtold, Ernst, Gashi, Dörner, Menke C., Zimmermann, Touray, Sanyang (Ferrera, Thorn)