PSV 46 Mannheim - TSV Grün/Weiß Schönau     3:4 (2:2)

Der „sudden death“ ereilt die 46er

Wie nahe Glück und Pech, Freude und Enttäuschung beim Fußball zusammen liegen können, musste am Wochenende der PSV 46 erfahren: im Spitzenspiel gegen die Mannschaft vom TSV Grün/Weiß Schönau unterlag man in einer am Ende hochdramatischen Partie mit 3:4, wobei der Siegtreffer erst in der überlangen Nachspielzeit fiel.
Davor war es den Gastgebern mit ihrer bemerkenswerten Moral dreimal gelungen, die gegnerische Führung zu egalisieren, das 3:3 erzielte man erst zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Kurz darauf traf der zweifache Torschütze Gianni Cutruneo mit einem Heber nur die Schönauer Latte, es wäre höchstwahrscheinlich der Sieg für seine Mannschaft gewesen… So aber kam es noch mal zu einem Freistoß für die Gäste, der Ball wurde hoch in den Strafraum gespielt, und aus dem Gewühl heraus konnte einer ihrer Spieler die Kugel irgendwie über die Linie bugsieren.
Begonnen hatte eigentlich alles wie immer: relativ früh lagen die 46er nach einer Ecke, die vom eigenen Mitspieler unglücklich auf den Kopf eines Schönauer Spielers verlängert wurde, mit 0:1 hinten (12.). Der Rückstand verunsicherte die Spieler weiter, und der Tabellenzweite aus Schönau erspielte sich mit seiner größeren Laufbereitschaft ein Übergewicht im Mittelfeld.
Wie aus dem Nichts fiel nach einer Standardsituation dann plötzlich der Ausgleich für den PSV! Sven Barczak hatte im Mittelfeld einen Freistoß in den 16er der Gäste geschlagen, und Jimmy Kretorz ließ mit einem platzierten Kopfball dem Torwart keine Chance (23.). Das war’s aber auch schon wieder mit der Herrlichkeit der Hausherren, die in keinster Weise an ihre starke Vorstellung vom VfR-Gastspiel anknüpfen konnten.
Folgerichtig dauerte es auch nicht allzu lange, ehe sie erneut einem Rückstand hinterher laufen mussten: nach einer flachen Hereingabe von rechts konnte der Ball nicht richtig geklärt werden, und per „Abstauber“ markierten die Gäste das 1:2 (30.). Doch postwendend bot sich den 46ern die Chance zu antworten! J. Kretorz konnte im gegnerischen Strafraum nur mit einem Foul gestoppt werden, und G. Cutruneo verwandelte den Elfer ohne Mühe zum schmeichelhaften Ausgleich (32.). Nach der Einwechslung von Bartlomiej Szreder fanden nun auch die Gastgeber immer besser ins Spiel, und bis zum Pausenpfiff gab es auf beiden Seiten noch die ein oder andere, allerdings nicht unbedingt zwingende, Chance.
Als hätte niemand der Halbzeitansprache des PSV-Coachs R. Perk zugehört, präsentierte sich das Team zu Beginn der zweiten Hälfte: statt einen steilen Ball sicher zu klären, kam es zu einem folgenreichen Missverständnis zweier Abwehrspieler! Lachender Dritter war ein Schönauer, der seinem Mitspieler das Leder zur erneuten Führung maßgerecht auf den Kopf servierte (46.). Nachdem dann auch noch B. Szreder verletzt vom Platz musste (50.), glaubte niemand mehr so recht an eine Wende, zumal die Gäste weitere gute Tormöglichkeiten hatten (55., 60.).
Die hatte hin und wieder aber auch der PSV, die wohl Klarste vergab der eingewechselte Torsten Schalber, der nach einem schönen Flankenlauf von S. Barczak einen Schritt zu spät kam (62.). Aber auch die Schönauer machten es nicht viel besser, als im 16er einer ihrer Spieler völlig freistehend den Ball verzog (72.).
Wieder war es eine Standardsituation, die die 46er im Spiel hielt, nachdem sich die Gäste erneut nur mit einem Foul im Strafraum, diesmal an S. Barczak, zu helfen wussten. G. Cutruneo zeigte auch hier keine Nerven und vollstreckte eiskalt zum viel umjubelten Ausgleich (88.). Doch dies sollte letztlich nur die riesige Enttäuschung hinauszögern, und die gesamte PSV-Gemeinde war sich am Ende einig, dass der Fußballgott an diesem Tag kein 46er gewesen sein konnte…


Beste Spieler:     Barczak

Bes. Vorkommnisse:    Gelb für Schalber (64.)

Zuschauer:      37

Tore:

0:1     (12.)
1:1     (23., Kretorz)
1:2     (30.)
2:2     (32., Cutruneo/FE)
2:3     (46.)
3:3     (88., Cutruneo/FE)
3:4     (90. + 6)



Es spielten:     Knoll; Gencyilmaz, Meinecke, Barczak, Decker, Menke, Pascarella, Möckel, Thorn, Cutruneo, Kretorz (Stefanyk, Szreder, Schalber, Walkusz)