TSV 1846 Mannheim - FC Badenia Hirschacker 1:2
Jetzt hat’s auch die 46er erwischt
Nach vier siegreichen Spielen wurde die Privatmannschaft des TSV 1846
Mannheim wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. In einem
kampfbetonten Spiel bezog sie gegen den alten Angstgegner Hirschacker eine
1:2 Heimniederlage, konnte aber dennoch die Tabellenführung in der
B-Klasse behaupten.
Die 46er, denen drei Spieler aus der etatmäßigen Stammelf
nicht zur Verfügung standen, gingen quasi mit dem letzten Aufgebot
in die Begegnung, nicht mal ein Auswechselspieler saß auf der Bank.
„Jetzt erst recht“ war die ausgegebene Parole, und dementsprechend couragiert
begann die Mannschaft auch. Entschlossen nahm man die Zweikämpfe an
und konnte sich schnell einen optischen Feldvorteil verschaffen. Doch wirklich
gefährlich war kaum ein Angriff, und es entwickelte sich zunehmend
ein „Mittelfeldgeplänkel“ ohne ernsthaften Zug auf das Tor des Gegners.
Beide Teams neutralisierten sich mit zunehmender Spieldauer und so ging
es fast zwangsläufig torlos in die Halbzeit.
Mit dem festen Vorsatz, den vielleicht schon spielentscheidenden Führungstreffer
möglichst schnell zu erzielen, starteten die 46er in die zweite Hälfte.
Doch auch hier erwies es sich, daß ein Fußballspiel nun mal
kein Wunschkonzert ist. Gerade mal fünf Minuten waren gespielt, da
markierte Hirschacker durch einem Konter überraschend das 0:1. Und
es kam noch schlimmer, als die Badenia nur kurze Zeit später sogar
auf 0:2 erhöhte, weil sich die gesamte Abwehrformation des TSV nicht
auf dem Posten zeigte.
Nach einer kurzen Phase der Resignation folgte jedoch ein spürbares
Aufbäumen gegen die drohende Niederlage und es rollte Angriff auf
Angriff auf das Hirschacker Gehäuse. Doch es dauerte bis zur 80. Minute,
ehe die Bemühungen endlich belohnt wurden: eine hohe Flanke in den
Strafraum konnte Markus Koch mit einer schönen Direktabnahme zum mehr
als verdienten Anschlußtreffer nutzen. Und hätte Andreas Schmidt
an diesem Tag ein bißchen mehr Schußglück gehabt, so wäre
sein Lattentreffer nur wenige Minuten danach schon das 2:2 gewesen. Statt
dessen entwickelte sich das Spiel gegen Ende hin zu einer wahren Tragödie
für den TSV, als der ansonsten gut leitende Schiedsrichter das vermeintliche
Ausgleichstor in letzter Sekunde nicht anerkannte. Vorausgegangen war ein
Foul an Hagen Vogrin kurz vor der 16-Meter-Linie der Badenia, das ein Freistoß
zur Folge hatte. Der 46er Spezialist für solche Situationen, Wolfgang
Metzger, lief an, ein Schuß - und elf Spieler lagen sich in den Armen,
nachdem der Ball unhaltbar unter der Latte des Tores eingeschlagen war.
Aber rasch kam die Ernüchterung, weil der Schiri den Treffer mit der
Begründung nicht anerkannte, es habe sich hier um einen indirekten
Freistoß gehandelt. Und als unmittelbar darauf der Schlußpfiff
ertönte, war jedem klar, daß am heutigem Tag der Fußballgott
den 46ern nicht wohl gesonnen war.
Das Spiel am kommenden Sonntag gegen den SV 98 Schwetzingen ist der
Auftakt einer Serie von drei Spielen gegen unmittelbare Meisterschaftskandidaten,
und man kann nur hoffen, daß sich die jetzige Niederlage als heilsamer
Warnschuß vor den Bug der 46er Privatmannschaft erweist.
Es spielten: Szaidel; Perk, Schmidt, Dieter, Perna, Vogrin, Koch,
Diestelkamp, Metzger, Cutruneo, Trunk