TSV Neckarau - TSV 1846 Mannheim 7:1
Spielerischer Offenbarungseid der 46er
Mit der seit Jahren höchsten Niederlage in einem Ligaspiel kam
es zum vorläufigen Höhepunkt der Negativserie des TSV 1846 Mannheim
in der Rückrunde der B-Klasse.
Lediglich sechs Stammspieler aus dem PM-Kader standen Trainer Heiner
Diestelkamp diesmal zur Verfügung, und hätte nicht erneut die
Aktivität mit fünf Spielern ausgeholfen, wäre man besser
gleich im Bett liegen geblieben...Ein Armutszeugnis für dieses Team,
das noch vor ein paar Wochen mit einem 16-Mann-Kader die Herbstmeisterschaft
erkämpfte!
Auch diese Begegnung gegen den Tabellenführer aus Neckarau begann,
wie die Letzten angefangen hatten: bereits nach wenigen Minuten lag man
zurück, als der Ball im Strafraum unnötig vertändelt wurde
und ihn ein gegnerischer Stürmer mit wenig Mühe ins Eck schlenzen
konnte. Doch bis dato war die Moral der 46er noch intakt, denn fast schon
im Gegenzug gelang Torsten Schalber nach schöner Flanke von Markus
Koch der umjubelte Ausgleich (10.).
Doch die Freude darüber sollte nur kurz anhalten und wich wütenden
Protesten gegen den Schiedsrichter, der ein Handspiel eine Neckarauer Akteurs
übersah, der dadurch irregulär die erneute Führung für
seine Farben erzielte.
Keine Entschuldigung gab es jedoch für den dritten Gegentreffer,
den sich die Abwehr nur wenige Minuten später einhandelte: ein Eckball
segelte in aller Ruhe in den Fünf-Meter-Raum der 46er, und weder Goalie
Matthias Szaidel noch einer der Abwehrspieler machten Anstalten, die Kugel
aus der Gefahrenzone zu bringen. Ein Neckarauer ließ sich nicht zweimal
bitten und sorgte mit seinem Tor (28.) für den moralischen Tiefpunkt
beim Namensvetter. Denn dieser Doppelschlag brachte die bis dahin gut mitspielenden
46er völlig aus dem Konzept und fortan lief nichts mehr zusammen.
Die Zuordnung im Mittelfeld ging total verloren, und es spielte nur noch
eine Mannschaft, der TSV Neckarau! Mehrere brenzlige Situationen konnten
noch unbeschadet überstanden werden, doch kurz vor der Halbzeit war
es dann soweit: nach einem Gestocher auf der Torlinie, bei dem Matthias
Szaidel noch zweimal retten konnte, schaffte es ein Neckarauer schließlich
doch, den Ball zum 4:1 hinter die Linie zu drücken. Ein wirklich frustrierender
Zwischenstand, mit dem es in die Pause ging!
Auch danach änderte sich leider nicht viel im Spiel der 46er,
denn obwohl der Gegner im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zurückschaltete,
verstand man es nicht, daraus Kapital zu schlagen. Immer wieder versuchte
man durch die Mitte zum Erfolg zu kommen, doch mit dieser durchsichtigen
Taktik hatten die hinten sehr kompakt stehenden Gastgeber leichtes Spiel.
Und mit unnötigen Ballverlusten tat man ein Übriges, die Neckarauer
immer wieder zu gefährlichen Angriffen einzuladen. So waren auch die
beiden nächsten Gegentore Produkt eigener unkonzentrierter Spielweise
und amateurhaften Deckungsverhaltens.
Als mit dem Schlußpfiff das 7:1 die Schlappe endgültig besiegelte,
mußte sich der TSV 1846 Mannheim eingestehen, daß man heute
die vorläufige Bankrotterklärung der Privatmannschaft abgegeben
hatte.
Es spielten: Szaidel; Perk, Kadrii, Menke (70. Diestelkamp), Dieter, Dilmaz, Senger (80. Fischer), Metzger, Koch, Acar, Schalber