Kasten Spielbericht vom 28.11.04 (11. Spieltag)

SV Waldhof grün/weiß - PSV 46 Mannheim     1:4 (1:1)

Advent, Advent - das Waldhof-Stadion brennt!!!

Pünktlich mit Beginn der Adventszeit sorgte der PSV 46 Mannheim für ein erstes vorweihnachtliches Geschenk an seine Fans in Form von drei unerwarteten Punkten beim bisherigen Tabellenvierten, dem SV Waldhof grün/weiß. Die Mannheimer rückten dadurch erstmals in dieser Saison auf den achten Rang, womit sie den Anschluss ans obere Mittelfeld hergestellt haben.
Werner Gabriel und Jochen Merkel, das zuletzt leicht "angeschlagene" Trainerduo der 46er, konnten bis auf Marcus Zupp und Stefan Weber auf den gesamten Kader zurückgreifen. Entsprechend zuversichtlich waren sie auch vor Spielbeginn, wenngleich der letzte Sieg gegen die Grün-Weißen (4:2) noch aus der Saison 2000/2001 stammte.
In der Anfangsphase der Begegnung egalisierten sich beide Teams, da die Abwehrreihen sicher standen und sich auch im Mittelfeld keiner entscheidend durchsetzen konnte. Umso überraschender dann die Führung für die Roten nach einer Viertelstunde, als Jens Thorn ein wahrer Geniestreich gelang: nach einem zu kurz geratenen Abschlag des Waldhöfer Torwarts fackelte er nicht lange und schoss das Leder per Direktabnahme aus ca. 40 Metern (!) an Freund und Feind vorbei ins verwaiste Tor. Schade nur, dass keine Kamera dabei war, das wäre was für Potofski's "Kreisklasse"-Sendung gewesen…
Doch die Freude darüber währte nur kurz, denn bereits zwei Minuten später gelang den Grün/Weißen der Ausgleich! Nach einer hohen Flanke rechneten (fast) alle damit, dass der zu lang geratene Ball ins Tor-Aus gehen würde, doch ein Waldhöfer kratzte die Kugel noch von der Linie, und seine Heingabe verwertete ein nachgerückter Mitspieler aus kürzester Distanz (17.).
Doch von etwaiger Resignation war nichts zu spüren bei den 46ern, die in der Folgezeit immer besser zu ihrem Spiel fanden. Vor allem die an diesem Tag bärenstarke Mittelfeldachse Decker-Menke-Rieder-Ferrari-Thorn hielt konsequent ihre Positionen, so dass es diesmal nicht zu den berüchtigten Löchern im Defensivbereich kam. Stefano Ferrari, der sein bis dahin bestes Spiel für die 46er ablieferte, verteilte gekonnt die Bälle auch immer wieder über die Außen, wo er mit Jens Thorn und Axel Rieder exzellente Mitspieler fand, die mit ihren Flankenläufen für viel Gefahr sorgten.
Doch ehe sich die spielerische Überlegenheit auch auf das Ergebnis auswirken sollte, mussten sich die Anhänger noch eine Weile gedulden, denn die Waldhöfer hielten zumindest in der ersten Hälfte gut dagegen. So konnte sich auch der bestens aufgelegte 46er-Goalie Thomas Diesbach bei 2-3 Schüssen bewähren, ohne jedoch ernsthaft in Gefahr zu geraten.
Die zweiten 45 Minuten standen dann aber ganz im Zeichen der Auswärtsmannschaft, die sich drauf und dran machte, ihr bis dato bestes Saisonspiel auch mit Zahlen zu belegen: den Anfang machte der eminent fleißige Torsten Schalber, der in der ersten Halbzeit noch vom Pech verfolgt schien. In der 52. Minute stand er jedoch goldrichtig und konnte den Traumpass von Axel Rieder volley zur viel umjubelten Führung der 46er im Tor unterbringen.
Eine Viertelstunde sollte es dann dauern, ehe sich Sturmpartner Gianni Cutruneo endlich sein Trikot vom Leib reißen konnte und sich von den Mitspielern feiern ließ. Vorausgegangen war eine herrliche Einzelleistung, als er nach einem gegnerischen Fehlpass im Strafraum erst einen Verteidiger und anschließend noch den Torwart umkurvte, ehe er die Kugel ganz abgeklärt zum 1:3 in die Maschen schob (67.).
Der vierte und letzte Streich des PSV war schließlich eine "Co-Produktion" zweier überragender Spieler an diesem Tag: erneut gelang A. Rieder ein herrlicher 25-Meter-Pass, mit dem er punktgenau S. Ferrari in Szene setzte, dessen Gewaltschuss unhaltbar zum 1:4 einschlug (73.).
Nach Spielende sah man im PSV-Lager nur glückliche Gesichter, heute hatte die Mannschaft wirklich jeden begeistert, am meisten aber sich selbst!

Es spielten:     Diesbach; Perk, Walkusz, Kretorz, Menke, Decker (88. Hornig), Rieder, Ferrari, Thorn (68. Pascarella), Schalber (77. Stefanyk), Cutruneo (86. Kurz)