Kasten Spielbericht vom 21.03.04 (19. Spieltag)

Post SG Rapid Mannheim - TSV 1846 Mannheim    5:3 (3:0)

Zehn starke Minuten reichten Rapid zur Vorentscheidung

In einem über weite Strecken hochklassigen Kampfspiel besiegte der aktuelle Tabellendritte Rapid Mannheim den TSV 1846 Mannheim mit 5:3 und nahm damit erfolgreich Revanche für die im Hinspiel erlittene 2:3-Niederlage.
Dabei profitierte Rapid von einem kollektiven "Aussetzer" der 46er, als binnen zehn Minuten drei Tore (!) für die Gelb-Schwarzen fielen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die zahlreichen Zuschauer eine ausgeglichene Begegnung beider Mannschaften gesehen, in der zwar Rapid speziell in der Anfangsphase enormen Druck in Richtung TSV-Gehäuse entwickelte, ohne jedoch ernsthaft für Gefahr sorgen zu können. Denn die beiden Manndecker Marcus Zupp und Rodel Perk ließen die gegnerischen Stürmer kaum zur Entfaltung kommen, so daß die Rapid-Mittelfeldspieler ihr Glück immer wieder mit Fernschüssen versuchten. So schien sich mit zunehmender Spieldauer die defensive Marschroute der 46er, bei denen Gianni Cutruneo als einzige echte Sturmspitze agierte, zu bewähren.
Doch der erste Schock kam dann in der 20. Minute, nachdem Roland Capellmann, der ein wichtiger Bestandteil ihrer Mittelfeldachse war, verletzungsbedingt den Dienst quittieren mußte. Die kurzfristige Unstabilität in der Deckung nutzte Rapid kurz darauf zur glücklichen Führung, als einer ihrer Spieler in Höhe des Fünf-Meter-Raums noch mit der Stiefelspitze an den Ball kam und dieser an Freund und Feind vorbei im Zeitlupentempo über die Torlinie trullerte (25.).
Wirklich ärgerlich dieses Tor aus TSV-Sicht, zumal sie nur acht Minuten später das Glück erneut im Stich ließ: der ansonsten gut leitende Schiedsrichter übersah nach einem Paß auf die rechte Seite die Abseitsstellung eines Rapid-Stürmers, dessen Flanke ein ungedeckter Mitspieler in der Mitte nur noch einzuschieben brauchte. Und während die 46er noch mit dem "Schicksal" haderten, schlug selbiges ein drittes Mal zu. Ausgerechnet ihrem souveränen Libero Axel Rieder sprang bei einem Abwehrversuch die Kugel so unglücklich ans Bein und von dort genau in den Lauf des ehemaligen Kleiber-Stürmers "Angelo", daß sich dieser in seinem ersten Spiel für Rapid gleich in deren Torschützenliste eintragen konnte (34.). Kurzfristig drohte dem Schiedsrichter daraufhin das Spiel aus den Händen zu gleiten, denn zum Frust der 46er kam noch die Schadenfreude einiger Rapid-Spieler dazu, die mit unsportlichen Gesten ihre Gegenspieler provozierten.
Nur auf die engagierte Halbzeitansprache ihres designierten Co-Trainers Roland Capellmann, der an die Ehre eines jeden TSV-Spielers appellierte, ist es zurückzuführen, daß sich die 46er am Riemen rissen und zumindest die zweite Hälfte für sich entscheiden konnten. Besonders der agile Mathias Bier sorgte auf der rechten Seite für viel Gefahr, und nicht von ungefähr war er es, der in der 48. Minute den Anschlußtreffer für die 46er einleitete, als er nur durch ein Foul im Strafraum aufzuhalten war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Gianni Cutruneo und fortan waren es die Rot/Schwarzen, die mit der Einwechslung ihres zweiten Stürmers Torsten Schalber nun auch mehr Strafraumszenen hatten.
So strich ein Schuß von Gianni Cutruneo nur um Haaresbreite am Pfosten vorbei, während Rapid an diesem Tag das Glück für sich gepachtet zu haben schien. Denn in der 59. Minute konnten sie durch eine "Kopfball-Bogenlampe" völlig überraschend den alten 3-Tore-Abstand wiederherstellen, um dann zwölf Minuten später mit ihrem fünften Treffer, dem ein kapitaler Abwehrfehler des TSV vorausging, endgültig den Sack zuzumachen.
Es spricht für die Moral der 46er, daß sie sich durch ein weiteres Elfmetertor von Gianni Cutruneo (82.) und einen schönen Heber von "Matl" Bier (86.) nach Vorlage von Torsten Schalber noch mal heran kämpften, aber unterm Strich stand ein verdienter Erfolg für Rapid Mannheim, die in dieser Verfassung sicherlich zu den Aufstiegsanwärtern zu zählen sind.

Es spielten:     Diesbach; Perk, Zupp, Rieder, Menke, Decker, Capellmann (20. Senger), Graf (71. Grasso), Pascarella (46. Schalber), Bier, Cutruneo