Spielbericht vom 20.11.2016Dabei musste PSV-Coach Lederle noch kurzfristig seine geplante Startelf ändern, weil mit S. Lederle und Berchtold ausgerechnet zwei wichtige Defensivspezialisten ausgefallen waren. Ihre "Vertreter", C. Kozilek und Mohammad-Amin, fügten sich jedoch nahtlos ein und sollten sich im weiteren Spielverlauf noch als wichtige Säulen ihres Teams erweisen…
Nach einer kurzen Abtastphase, in der Sanyang nach acht Minuten erstmals den Harmonia-Keeper prüfte und im Anschluss an eine Ecke nur knapp vorbeiköpfte, dann schon der Schock für die Gastgeber, als nach einem zu kurz geraten Einwurf plötzlich ein Waldhöfer freie Bahn aufs PSV-Tor hatte und Torwart Kaßner von halblinks kommend mit einem platzierten Schlenzer ins rechte Eck zum 0:1 überwand (15.).
Als alle dachten jetzt nähme das Spiel seinen vorgezeichneten Verlauf, schon wieder Torjubel im Pfeifferswörth, aber diesmal auf der anderen Seite! Nur zwei Minuten nach der Gästeführung bereits der Ausgleich durch Gashi's abgefälschten Schuss im Harmonia-Strafraum, als ihm Dörner nach einem Einwurf das Leder maßgerecht auf den Fuß gelegt hatte! Spätestens jetzt hatten auch die 46er ihr Visier heruntergeklappt und lieferten sich fortan einen klasse Fight mit dem Favoriten, der immer mehr an Souveränität verlor.
Nichtsdestotrotz sollte es weiter spannend bleiben, da beide Mannschaften offensiv agierten und es immer wieder zu gefährlichen Torraumszenen kam. So klatschte nach einer Gästeecke der folgende Kopfball an die Latte des PSV-Gehäuses (21.), im Gegenzug kam Sanyang nach Mödingers scharfer Hereingabe nur eine Stiefelspitze zu spät an den Ball. Dann aber plötzlich der "Blackout" von 46er-Goalie Kaßner, dessen missratener Abstoß vor den Füßen eines Harmonia-Spielers landete, der das Leder nur noch ins verwaiste Tor schieben musste (25.)! Es spricht jedoch für die unglaubliche Moral der Mannschaft, dass man auch diesen Rückschlag wegsteckte, von Resignation keine Spur, weiter ging's getreu dem Motto einer für alle, alle für einen…
So konnte Kaßner nur wenig später seinen Fauxpas mehr als gut machen, als er innerhalb von vier Minuten zweimal bravourös parierte, erst nahm er einem Stürmer den Ball vom Fuß (32.), um gleich darauf noch ein 16-Meter-Geschoß übers Tor zu lenken (35.). Eine Minute später wäre er allerdings geschlagen gewesen, aber da stand ja noch sein aufmerksamer Verteidiger Huber, der einen gefährlichen Schuss mit seinem muskulösen Oberkörper kurz vor der Torlinie abwehrte, danach allerdings eine kleine Auszeit nehmen musste…(36.).
Bei so viel Einsatz hatte auch der Fußballgott ein Einsehen und belohnte die Gastgeber kurz darauf mit dem zu diesem Zeitpunkt etwas glücklichen Ausgleich, für den sich Mohammad-Amin verantwortlich zeigte. Der hatte im gegnerischen Strafraum einfach mal abgezogen, sein Schuss krachte an die Latte und landete bei Mittelfeldregisseur Dörner, der nochmal auf Mohamad-Amin ablegte, welcher im zweiten Anlauf zum umjubelten 2:2 traf (40.)!
Und es hätte sogar noch besser kommen können für die 46er, die wie schon im Viernheim-Spiel das Pech hatten, dass ihnen Schiedsrichter Jöst einen klaren Strafstoß verweigerte, nachdem Mödinger im Harmonia-Strafraum vom Torwart "umgesenst" worden war (42.)! Doch der Pfiff blieb unverständlicherweise aus, und so ging es kurz darauf mit dem Remis in die Halbzeit.
Den besseren Start in Hälfte zwei erwischten die Gastgeber, die durch Mödinger's 14-Meter-Schuss (49.) und Dörner's gut getimten Freistoß (52.) schon gute Torgelegenheiten hatten, ehe nochmal Dörner nach Touray's hoher Freistoßflanke nur um Zentimeter den Ball verfehlte (56.). Kurz darauf stand dann wieder Kaßner im Blickpunkt des Geschehens, als er den Alleingang eines Harmonia-Spielers abrupt beendete (61.), ehe auf der Gegenseite Kapitän Mödinger gleich zweimal am Waldhöfer Torwart scheiterte (65.).
Die Zuschauer spürten es, jetzt war sogar die große Überraschung drin, zumal Harmonia nicht mehr richtig ins Spiel fand und sich keine echte Tormöglichkeit mehr erarbeiten konnte. Ganz im Gegensatz zu den 46ern, die über sich hinauswuchsen und dicht vor der Führung standen. So kam Sanyang nach Mödinger's scharfer Hereingabe wieder nur einen halben Schritt zu spät an den Ball (75.) und wurde Mödinger's Schuss im Strafraum im letzten Moment noch abgeblockt (83.).
Dann aber hätte eine kleine Unachtsamkeit von Huber, der sich an der Torauslinie den Ball abjagen ließ, fast noch zum Siegtreffer der Gäste geführt, doch die folgende Hereingabe ging im Fünfer an Freund und Feind vorbei Richtung Eckballfahne (85.). "Das Glück des Tüchtigen" mag da mancher gedacht haben, doch wie nahe Glück und Pech manchmal beieinander liegen zeigte sich gleich darauf, als nochmal Mödinger, den auf der rechten Seite niemand aufhalten konnte, in die Mitte passte, wo Mitspieler Dörner nicht mehr sauber an den Ball kam und die große Chance zum 3:2 verpasste (86.).
Doch keinerlei Vorwurf an Fredi, der wie seine Mitspieler ein herausragendes Spiel gezeigt hatte und sich am Ende freuen durfte über den ersten Pflichtspiel-Punkt seiner Mannschaft gegen Harmonia Waldhof, das zum ersten Mal in dieser Saison ohne Dreier blieb. Mit viel Applaus verabschiedeten die Zuschauer beide Teams in die Kabinen, dieses Spiel hatte Laune gemacht und lässt auch die 46er weiter auf die Qualifikation für die Meisterschaftsrunde hoffen.
-rope-
Beste Spieler: überragende Mannschaftsleistung
Special Thanx: gesamtes 46er-Team
Besondere Vorkommnisse: Gelb für Kozilek, Gashi, Touray (48./65./75.)
Schiedsrichter: Hans-Peter Jöst
Zuschauer: 98
Tore:
0:1 (15.)
1:1 (17., Gashi)
1:2 (25.)
2:2 (40., Mohammad-Amin)
Es spielten:
Kaßner; Gill, Kozilek, Huber, Ernst, Gashi, Dörner, Mohammad-Amin, Mödinger, Touray, Sanyang (Puha, Zimmermann)