PSV 46 Mannheim -
SV Jonica Schriesheim   3:2 (1:1)

Beherzter PSV-Endspurt entzaubert Jonica

Selten fiel ein Jubel so ausgelassen aus wie nach der Partie der 46er gegen Jonica Schriesheim! Gerade hatte das letzte Aufgebot der Mannheimer, die mit "Hängen und Würgen" elf Spieler auf den Platz gebracht hatten, den Tabellenführer mit 3:2 niedergerungen, da fiel auch bei PSV-Coach Creutz die ganze Anspannung ab! Ein Bier musste schnellstens her, das "Anti-Alkohol-Gelübde" war kurzzeitig außer Kraft gesetzt, und gemeinsam feierte die 46er-Familie eine denkwürdige Partie mit einem verdienten Happy End für den Gastgeber.

Neunzig aufopferungsvolle Minuten langen hinter dem neuen Tabellendritten, der mit nunmehr sieben Saisonsiegen in Folge so was wie die Mannschaft der Stunde in der 2. PM-Liga ist! Vor etwas enttäuschender Zuschauerkulisse in diesem Spitzenspiel kam der PSV überraschend gut in Tritt und hatte durch Dörners 16-Meter-Schuss, den der Schriesheimer Goalie gerade noch zur Ecke klären konnte, die erste Chance (9.).

Aber auch die Gäste waren gleich hellwach und hätten bereits nach zwölf Minuten in Führung gehen können, als Defensivmann Manolo einen Torschuss gerade noch auf der Linie abwehren konnte. Die Freude über diese Rettungsaktion sollte allerdings nicht lange anhalten, denn schon der nächste Angriff über halblinks führte über einen platzierten Schuss ins lange Eck doch noch zum 0:1 (14.).

Nur gut, dass Barczak klaren Kopf behielt und mit seinem Pass auf Mitspieler Bucher den schnellen Ausgleich einleitete: denn Marc ließ sich so kurz vor des Gegners Tor nicht zweimal bitten und verwandelte humorlos zum 1:1 (16.)! Spätestens jetzt war jedem PSV-Akteur klar, dass auch Jonica, das mit bis dato nur 13 Gegentoren die beste Abwehr der Liga stellte, verwundbar ist. Und fast hätte Möckel, der aufgrund von Thorns Verletzung und Schmitts Verhinderung die einzige Sturmspitze der 46er an diesem Tag war, nach Buchers Kopfballvorlage das 2:1 markiert. Doch leider sucht der Platzwart noch heute den Ball, den der sympathische Dauerläufer aus kürzester Distanz in die Wolken drosch (26.)…

So stand es auch nach 45 Spielminuten weiter 1:1, gemessen an den Spielanteilen beider Teams ein gerechtes Ergebnis. In seiner Halbzeitansprache appellierte Creutz jedoch noch mal ausdrücklich an den Kampfgeist und Siegeswillen seiner Mannschaft, denn auch er hatte den Eindruck, dass an diesem Tag der Tabellenführer zu schlagen ist. Die erste große Chance, diesem Ziel näher zu kommen, hatte in der zweiten Hälfte Manolo, der nach einem indirekten Freistoss im Gäste-Fünfer Kaufmanns Heber nur um Millimeter verpasste (50.).

Und wie so oft im Fußball, bestraft der Gegner dann so eine Fahrlässigkeit, und prompt lagen die 46er wieder hinten, als ein Schriesheimer nach Kobielniks Faustabwehr aus spitzen Winkel zum 1:2 traf (53.). Vier Minuten später dann auch noch Glück für den PSV, weil ein Freistoß aus 35 Metern die Latte touchierte. Doch endlich besannen sich die Gastgeber wieder und kamen zur Freude ihrer Fans jetzt auch selbst zu guten Offensivaktionen.

Denn Anfang machte Baruti, der Kaufmanns Freistoßflanke ebenfalls an die Latte des Gehäuses setzte (68.). Nur sechs Minuten später landete ein langer Ball von Kapitän Kretorz bei Manolo, und der machte es diesmal besser und setzte mit seiner Flanke Kaufmann in Szene, der zum erneuten Ausgleich traf (74.)! Jetzt kam plötzlich Hektik ins Spiel, als die bis dahin fairen Gäste merkten, dass ihre Felle davonzuschwimmen drohten. Es folgten etliche Nickligkeiten und Spielunterbrechungen, wobei es Schiri Ritz versäumte, mit einer Verwarnung auch mal ein Zeichen zu setzen.

Nur einen schien das ganze Theater unbeeindruckt zu lassen, vielleicht auch, weil er sich voll und ganz darauf konzentrierte, eventuell doch noch zu der entscheidenden Chance des Spiels zu kommen: "Rolle" Möckel lauerte an der Mittellinie und wartete auf den finalen Pass, der dann auch tatsächlich erfolgte: ein weiter Befreiungsschlag von Kretorz landete in der Hälfte der Schriesheimer, ein beherzter Spurt von Möckel, ein kurzer Blick, ein Schuss und Tooooooooor!!! Rolle, die Fans, und selbst Trainer Creutz waren nicht mehr zu halten, alles rannte auf das Spielfeld und herzte den Torschützen, der soeben die 3:2 Führung für sein Team erzielt hatte (82.)!

Es folgten im Anschluss noch einige tumultartige Szenen, wobei ein Schriesheimer Spieler und ein Betreuer/Zuschauer des Platzes verwiesen wurden. Den 46ern war's egal, denn das Ergebnis hatte auch nach 90 Minuten Bestand, nachdem der Schiedsrichter die Begegnung ohne Nachspielzeit abgepfiffen hatte. Jetzt ging die Party richtig los und gemeinsam ließ man noch mal ein spannendes Ligaspiel Revue passieren, in welchem die Gastgeber einen wahren Kraftakt geleistet und eine klasse Moral gezeigt hatten.

                                                                                                                   -rope-


Beste Spieler:   geschlossene Mannschaftsleistung


Special Thanx:   Kozilek, Manolo


Bes. Vorkommnisse:   keine


Zuschauer:    51


Tore:

0:1    (14.)
1:1    (16., Bucher)
1:2    (53.)
2:2    (74., Kaufmann)
3:2    (82., Möckel)


Es spielten:

Kobielnik; Walkusz, Kretorz, Kozilek, Manolo, Barczak, Bucher, Dörner, Kaufmann, Baruti, Möckel (Menke)