Kasten Spielbericht vom 20.03.05 (17. Spieltag)

VfB Gartenstadt - PSV 46 Mannheim  2:2 (1:1)

Nach sechs Jahren endlich der erste Punkt

Nach über drei Monaten Spielpause traf der PSV 46 Mannheim im ersten Spiel der Rückrunde gleich auf den derzeitigen Tabellenzweiten, VfB Gartenstadt, gegen die Mannheimer noch nie einen Punkt geholt hatten. Doch diesmal war die vom Trainergespann W. Gabriel/J. Merkel hervorragend eingestellte Mannschaft einem Sieg näher als der vermeintliche Favorit, denn die klareren Chancen lagen eindeutig auf Seiten der 46er.
Das erste Ausrufezeichen im Spiel setzte dann auch der PSV in Gestalt von Neuzugang G. Tinaro, dessen Schuss in der 8. Minute nur an den Innenpfosten des gegnerischen Gehäuses ging. Viel Glück also gleich für die Gartenstädter, die sich auch in der Folgezeit nicht richtig vom Druck der Gäste befreien konnten. Lediglich zwei Torschüsse kamen in den ersten 30 Minuten auf den Kasten des sicheren 46er-Goalies Thomas Diesbach, der später jedoch noch Gelegenheit haben sollte, sich auszuzeichnen…
Immer wieder eingeleitet von ihrem souveränen Spielmacher S. Ferrari, der mit einem Schuss von halblinks kommend selbst nur knapp am Gartenstädter Keeper scheiterte, rollte Angriff um Angriff in Richtung des VfB-Tores. So hatten die mitgereisten PSV-Fans in der 28. Minute bereits den Torschrei auf den Lippen, als A. Rieder wenige Meter vor der Torlinie den Ball zwar volley traf, aber eben auch einen Gartenstädter Abwehrspieler, der mit viel Glück den Einschlag verhinderte.
Leider bewahrheitete sich dann aus 46er-Sicht die alte Binsenweisheit, dass man oftmals dafür "bestraft" wird, wenn man seine Chancen nicht verwertet. Diese Strafe kam in Form eines Freistosses kurz vor der eigenen 16-Meter-Linie, nachdem G. Pascarella seinen Gegenspieler unsanft zu Fall gebracht hatte. Mit einem wahren Kunstschuss über die Mauer ins obere Tordreieck stellte Gartenstadt den Spielverlauf auf den Kopf und ging in der 31. Minute überraschend in Führung.
Aber die Antwort der Roten ließ nicht lange auf sich warten, denn nur vier Minuten später profitierten sie ebenfalls von einer Freistoss-Entscheidung. S. Ferraris Schuss hatte zwar nicht ganz das Zeug zum "Tor des Monats", doch der Erfolg war der gleiche: noch leicht abgefälscht schlug die Kugel zum umjubelten Ausgleich im Gartenstädter Gehäuse ein, was auch gleichzeitig den späteren Halbzeitstand darstellte.
Erst fünf Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da kam die oben angesprochene Bewährungsprobe für T. Diesbach: nach einem langen Ball der Gartenstädter konnte Verteidiger R. Perk in höchster Not die Kugel nur noch mit der Fußspitze in Richtung des eigenen Tores weg schlagen und zwang seinen Torwart zu einer unglaublichen Glanzparade. Jetzt waren wieder alle wach und die 46er drängten weiterhin auf die überfällige Führung. Die wohl klarste Chance hatte in der 57. Minute G. Tinaro, der dem "letzten Mann" das Leder abjagte und plötzlich alleine vor dem Torwart stand, ohne diesen jedoch überwinden zu können.
Nachdem PSV-Coach W. Gabriel kurz darauf drei Einwechslungen vornahm, kam es zu einem kleinen Bruch im Spiel der Gäste, aus dem der VfB alsbald Kapital schlagen sollte. Denn ein kurzer Moment der Unachtsamkeit genügte Gartenstadt, aus allerdings abseitsverdächtiger Position einer ihrer Spieler erneut in Führung zu gehen (62.).
Es spricht für die tolle Moral der 46er an diesem Tag, dass sie sich noch mal am Riemen rissen und mit unbändigem Kampfgeist ins Spiel zurückfanden. Libero P. Kretorz war schließlich der Ausgangspunkt zum verdienten Ausgleichstreffer durch Goalgetter T. Schalber, als er einen Freistoss in Höhe der Mittellinie punktgenau auf seinen Stürmer schlug und dieser den Ball unter Zuhilfenahme des Innenpfostens im Tor versenkte (70.).
Nach einer guten Chance für die Gartenstädter, deren Kopfball nach einer Ecke noch von P. Menke auf der Linie abgewehrt werden konnte, kam es kurz vor Spielende zu zwei weiteren "hundertprozentigen" Tormöglichkeiten für den PSV, aber sowohl S. Ferrari als auch T. Schalber scheiterten in aussichtsreicher Position.
So blieb es letztlich bei einer alles im allen gerechten Punkteteilung, wenngleich die Mannheimer noch nie so dicht vor einem Sieg gegen ihren Angstgegner gestanden waren.

Es spielten:     Diesbach; Perk, Zupp, Kretorz, Menke, Pascarella (59. Neubert), Rieder (59. Decker), Ferrari, Thorn (78. Stefanyk), Tinaro (59. Schalber), Cutruneo