TSV 1846 Mannheim - SC Blumenau Erle 3:3
Die 46er in Geberlaune
Der SC Blumenau Erle kam am 9. Spieltag zu einem überraschenden,
aber völlig verdienten Unentschieden beim
Tabellenzweiten, dem TSV 1846 Mannheim. Dabei sah es sogar lange nach
einer Sensation aus, denn die Blumenauer führten
bis zur 87. Minute mit 3:2!
Vor Spielbeginn schien nur die Höhe des TSV-Sieges offen zu sein,
aber der SC Blumenau belehrte die 46er eines Besseren!
Denn von Anfang an trat der Tabellenletzte der B-Klasse im Stil einer
Klassemannschaft auf, vielleicht auch deswegen, weil ihm
erstmals in dieser Saison ein komplettes Team und zusätzlich neue
Spieler zur Verfügung standen. Mit sicheren Kombinationen
überbrückte der SC das Mittelfeld und setzte immer wieder
seine beiden gefährlichen Stürmer in Szene, so daß sich
der an
diesem Tag wieder in Superform befindende Keeper Matthias Szaidel über
mangelnde Arbeit nicht beklagen konnte. Aber
bereits nach 15 Minuten mußte er erstmals hinter sich greifen,
als er einen Schuß aus kurzer Distanz unglücklich auf den
mitgelaufenen Manndecker Angelo Perna abwehrte und der Ball von dessen
Beinen an den Innenpfosten und anschließend über
die Torlinie prallte. Ab diesem Zeitpunkt war auch dem letzten TSV-Spieler
klar, daß diese Partie kein Selbstläufer war.
Nachdem das Deckungsverhalten dank energischer Zuweisung des Liberos
Kurt Wilke besser wurde, kamen auch die 46er
wie gewohnt ins Spiel. Es dauerte zehn Minuten, da stand Jürgen
Trunk, der ansonsten nicht seinen besten Tag erwischt hatte,
goldrichtig, als ihm nach einen scharfen Flanke von Gianni Cutruneo
die Kugel ans Knie und von dort zum Ausgleich ins Tor
sprang (25.). Und weil kurz darauf Wolfgang Metzger einen Freistoß
blitzschnell zu einer punktgenauen Flanke auf Stefan
Weber nutzte und dieser mit einem plazierten Kopfball sein 4. Saisontor
(31.) erzielte, schien der TSV wieder auf der
Siegerstraße zu sein. Doch von etwaiger Resignation war bei Blumenau
nichts zu spüren, im Gegenteil, ihr druckvolles
Angriffsspiel sollte sie noch unmittelbar vor der Pause wieder in Front
bringen! Mit einem „Doppelpack“ innerhalb von vier
Minuten stellte ihr junger und pfeilschnelle Stürmer unter Beweis,
daß er an diesem Tag für Blumenau der wertvollste und für
den TSV der gefürchteste Spieler war, da ihn sogar sein extrem
zweikampfstarker Gegenspieler Angelo Perna kaum halten
konnte.
Nachdem es in der Pause durch Spielertrainer Markus Koch zu einer lautstarken
Gardinenpredigt gekommen war, wollten sich
die Spieler noch mal besonders ins Zeug legen. Ob es an Übermotivation
lag oder bei Einzelnen einfach die Nerven versagt
haben, bleibt offen, Tatsache ist, daß im Laufe der 2. Halbzeit
drei Spieler des TSV vorzeitig den Platz verlassen mußten und
somit ihrem Team einen Bärendienst erwiesen. Und als der überforderte
Schiedsrichter 10 Minuten vor Spielende auf Strafstoß
für Blumenau entschied, gab niemand mehr einen Pfifferling auf
die 46er. Doch der Teufelskerl Matthias Szaidel ahnte die Ecke
und verhinderte die Vorentscheidung. Jetzt wuchsen die verbliebenen
acht Mitspieler über sich hinaus und mit einem Kraftakt
stemmten sie sich gegen die vermeidliche Niederlage. Und das Happy
End kam in Gestalt des vorbildlichen Kapitäns Wolfgang
Metzger, der mit einer schönen Einzelleistung den nicht mehr für
möglich gehaltenen Ausgleich schaffte (87.). Hätte der
Schiedsrichter kurz danach dem TSV nicht einen berechtigten Elfmeter
verweigert, wäre das Spiel am Ende vielleicht endgültig
gekippt! Doch auch so waren die 46er glücklich, noch mal mit einem
blauen Auge davon gekommen zu sein und für gute Laune
war bei der anschließenden Eröffnung der „Blumenauer Festwoche“
gesorgt.
Während dem SC in dieser Verfassung noch manche Überraschung
zuzutrauen ist, bedarf es beim TSV 1846 Mannheim
jedoch einer klaren Leistungssteigerung, wenn man als Herbstmeister
in die herbeigesehnte Winterpause gehen will!
Es spielten: Szaidel; Perk, Watson, Wilke, Perna, Schmidt, Vogrin (46. Dieter), Metzger, Weber, Cutruneo, Trunk