Kasten Spielbericht vom 16.10.2011
(7. Spieltag)

PSV 46 Mannheim -
SV Grün-Weiß Waldhof  4:3 (0:2)

Der PSV in Feierlaune

Diesen Tag wird die 46er-Gemeinde wohl nicht so schnell vergessen, ein schier unglaubliches Spiel erlebten die Zuschauer am siebten Spieltag der 2. PM-Liga! Quasi mit seinem letzten Aufgebot - allein acht Stammkräfte fehlten - kämpfte sich die "Rumpftruppe" nach einem 0:2 Rückstand gegen den bisherigen Tabellenzweiten, Grün-Weiß Waldhof, wieder ins Spiel zurück und gewann am Ende fast sensationell mit 4:3!

Die Gäste aber haderten nach dem Schlusspfiff mit Schiedsrichter Horst Weidemeier, der kurzfristig für den ursprünglich vorgesehenen Erwin Seeberger eingesprungen war. Denn bei allem Engagement, das die Gastgeber an den Tag legten, profitierten sie auch ein wenig von den Entscheidungen des Unparteiischen, der zweimal ein Tor der Waldhöfer nicht anerkannte.

Das soll aber nicht die Leistung der 46er schmälern, die mit ihrer bemerkenswerten Moral den zweiten Sieg in Folge holten. Ganz stark, wie sich das Team um Interimskapitän Barczak nach der Pause noch mal aufrappelte und innerhalb von sieben Minuten die Partie drehte! Zuvor allerdings hatten die Zuschauer eine gut eingestellte Waldhöfer Mannschaft gesehen, die bereits nach vier Minuten in Führung ging, als ein Angriff mit einem fulminanten Schuss unter die Latte zum 0:1 abgeschlossen wurde.

Das Gebälk stand aus PSV-Sicht dann aber glücklicherweise im Weg, nachdem ein gegnerischer Spieler kurze Zeit später etwas zu genau gezielt hatte (10.). Erst nach zwanzig Spielminuten die ersten erfolgversprechenden Offensivaktionen der Gastgeber, als Mittelstürmer Schalber aus halblinker Position den Grün-Weiß-Keeper prüfte und Menke's Freistoss nur knapp am Gehäuse vorbeistrich (25.).

Nach einem schönem Weitschuss von Manolo (27.) aber führte eine Standardsituation zum 0:2, weil sich nach einer Ecke die komplette PSV-Abwehr indisponiert zeigte und die Gäste mit einem Kopfball ihre Führung ausbauen konnten (35.). Und hätte Schiri Weidemeier nur sechs Minuten später den dritten Waldhöfer Treffer aus angeblicher Abseitsposition anerkannt, wäre das Spiel wohl entschieden gewesen. So aber blieb noch ein Funken Hoffnung bei den 46ern, die sich in der Halbzeit gegenseitig neuen Mut zusprachen und noch mal alles in die Waagschale werfen wollten.

Und die Jungs ließen ihren Vorsätzen Taten folgen, allen voran PSV-Neuzugang Lodedo, der sich im Stil eines Sprinters ein weites Zuspiel von Mitspieler Manolo erlief und die Gelegenheit souverän zum 1:2 Anschlusstreffer nutzte (47.)! Noch eine Glanzparade von 46er-Goalie Diesbach lag zwischen dem umjubelten Ausgleich nur fünf Minuten später, für den sich die Gäste selbst verantwortlich zeigten: bei einem langen Ball kam es zu Abstimmungsproblemen zwischen dem Torwart und dessen Abwehrspieler, der per Kopfballrückgabe ins eigene Tor für Stimmung beim PSV-Anhang sorgte (52.).

Aber es sollte noch besser kommen, denn mit der Konsequenz eines Spitzenteams nutzten die Gastgeber die vorübergehende "Knockout-Phase" der Waldhöfer gnadenlos aus, und Goalgetter Schalber war es, der nach Barczak's Freistoss plötzlich das Leder frei vor seinen Füssen hatte und abgeklärt zum 3:2 einschob (54.)! Jetzt war die Hölle los in der PSV-Arena, aber es war ja noch über eine halbe Stunde zu spielen und die Gäste erholten sich langsam aus ihrer Schockstarre...

Und tatsächlich, nachdem erst ein Flankenball noch auf der Latte landete (58.), hatte Grün-Weiß schließlich doch Grund zum Jubel, denn eine Freistoßflanke wurde per Kopf ins Tor weiterbefördert, was das 3:3 zur Folge hatte (61.)! Jetzt war wieder alles offen, und PSV-Akteur Marklowski blies mit seinem gefährlichen 35-Meter-Hammer zur Schlussattacke (67.). Ein Platzverweis für Waldhof (76.) schien dann den 46ern in die Karten zu spielen, aber es waren die Gäste, die in der turbulenten Schlussphase die besseren Chancen hatten.

Erst lenkte Diesbach per Faustabwehr einen Gewaltschuss an den Pfosten (80.), dann aber doch Torjubel bei Grün-Weiß, der jedoch schnell verstummte, weil Schiri Weidemeier ein vorausgegangenes Foul beim Torschützen gesehen hatte (83.)! Gleich darauf warf sich Abwehrchef Barczak auf der Torlinie todesmutig in einen Waldhöfer Schuss, der ihn zwar unglücklich im Gesicht traf, aber Hauptsache nicht ins Tor ging ;-)

Der Höhepunkt der Dramaturgie aber waren die folgenden Schlussminuten, die mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl für alle 46er begannen: der nimmermüde Schalber hatte bei einem der wenigen Entlastungsangriffe den gegnerischen Goalie zu einer Parade gezwungen, die eine Ecke zur Folge hatte. Mitspieler Dardano schnappte sich den Ball, ein kurzer Anlauf, die Maßflanke auf seinen Mittelstürmer, und dann war das Ding drin!!! "Tor, Tor, Tor" schallte es durchs weite Rund, Spieler und Fans lagen sich in den Armen und feierten, als wären sie gerade Meister geworden (85.)!

Die konsternierten Waldhöfer jetzt mit dem Mute der Verzweiflung, und tatsächlich, eine Großchance hatten sie noch, als zwei Minuten vor Spielende ein Stürmer völlig blank stand, aus zwei Metern aber an Teufelskerl Diesbach scheiterte! Dann ertönte endlich der Schlusspfiff und nicht nur der PSV-Präsi hatte feuchte Augen! Unglaublich, was da die Jungs geleistet hatten, ein großer Tag für alle Spieler, Trainer, Betreuer und Fans der Mannschaft, die Zeugen eines unvergesslichen Spiels geworden waren! Dementsprechend hoch her ging es im Anschluss, "PSV-Schankwirt" Andy Fischer musste sogar Nachschub ordern...

                                                                                                                     -rope-

Kasten
Beste Spieler:   überragende Mannschaftsleistung


Special Thanx:   Diesbach, Walkusz, Barczak, Marklowski, Al-Ayyoubi, Manolo, Ferrera, Menke, Dardano, Albanese, Schalber, Lodedo


Bes. Vorkommnisse:   "Gelb-Rot" für Grün-Weiß (76.)

Zuschauer:    38

Tore:

0:1    (4.)
0:2    (35.)
1:2    (47., Lodedo)
2:2    (52., Eigentor)
3:2    (54., Schalber)
3:3    (61.)
4:3    (85., Schalber)


Es spielten:

Diesbach; Walkusz, Barczak, Marklowski, Al-Ayyoubi, Manolo, Ferrera, Menke, Dardano, Albanese, Schalber (Lodedo)


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