Kasten Spielbericht vom 15.03.2015
(11. Spieltag)

PSV 46 Mannheim -
VfB Gartenstadt PM  2:3 (0:0)

Am Ende alles verspielt

Es hätte ein historischer Tag werden können, der erste Dreier in der neuen Liga war zum Greifen nahe, doch was dann folgen sollte, hatten die meisten Zuschauer so auch noch nicht gesehen! Aber der Reihe nach…

Obwohl mit S. Al-Ayyoubi, Barczak und Kappes gleich drei wichtige Defensivspieler fehlten, gelang es dem PSV-Trainerteam dennoch, eine vernünftige Abwehrformation für das wichtige Match gegen Gartenstadt aufzubieten. Denn um überhaupt noch eine realistische Chance im Abstiegskampf zu haben, war ein Dreier gegen den aktuellen Tabellenfünften Pflicht, zumal man schon im Hinspiel trotz der 0:1 Niederlage gut mitgehalten hatte und sich nun berechtigte Hoffnungen auf eine gelungene Revanche machen durfte.

Und tatsächlich, die 46er begannen genauso couragiert wie in ihrem letzten Spiel gegen Harmonia, da wurde der Gegner schon früh attackiert und die Räume eng gemacht, so dass die Gäste kaum etwas Konstruktives zustande brachten. Anders die Hausherren, die bereits nach drei Spielminuten eine gute Chance durch Mödinger hatten, der aber im letzten Moment noch gestört wurde. Auch Stephan's gefährliche Hereingabe (10.) und der 30-Meter-Knaller von M. Link, den der Goalie gerade noch parierte, spiegelte deutlich den bisherigen Spielverlauf.

Das 0:0 zur Halbzeit eher schmeichelhaft für die Gartenstädter, die bis dahin nur durch übertriebene Härte aufgefallen waren, aber dank der "großzügigen" Regelauslegung von Schiri Seeberger auch zur zweiten Hälfte vollzählig antreten durften. Die begann aus 46er Sicht mit einem Paukenschlag, denn gerade mal zwei Minuten waren gespielt, da erlöste der gerade eingewechselte Thorn mit einem platzierten 20-Meter-Flachschuss ins lange Eck Mitspieler und Fans und markierte das überfällige 1:0 (47.).

In der 55. Minute die erste Chance für die Gäste, die aber beinahe zum 1:1 geführt hätte, wäre der Ball nicht um Zentimeter am Pfosten vorbeigestrichen. Fast im Gegenzug aber auch die große Gelegenheit für Gashi, auf 2:0 zu erhöhen, doch sein Nachschuss aus fünf Metern ging übers Tor. Es folgte eine kurze Drangperiode der Gäste, die Pech hatten, dass ihr Stürmer in der 61. Minute nur den Außenpfosten traf. Ansonsten aber wurden alle Angriffsbemühungen unterbunden, wobei sich besonders Kozilek und Lederle, die beiden PSV-Innenverteidiger, mit ihrem starken Zweikampfverhalten hervortaten.

Genau zum richtigen Zeitpunkt dann der Auftritt von Regisseur Dörner, der aus halblinker Position mit einem 17-Meter-Schlenzer fast in den Torwinkel zum 2:0 traf! Jetzt tobte die Arena, und nicht wenige der zahlreichen PSV-Sympathisanten wähnten den ersten Saisonsieg bereits in trockenen Tüchern. Zumal außer einer Chance in der 77. Minute, wo der starke M. Link auf der Torlinie klärte, nicht mehr viel von den Gästen kam. Die hatten zudem noch Glück, dass Gashi's Freistoß nur knapp den Kasten verfehlte (85.).

Doch was nun folgte, waren zehn Minuten, die es in sich hatten! In dieser Zeit kam es zu einem extremen Stimmungsumschwung, quasi von himmelhoch jauchzend auf zu Tode betrübt, und Leitragende waren einmal mehr die 46er!

Auslöser war der absolut vermeidbare Anschlusstreffer für Gartenstadt, als ein harmloser Roller an Goalie Kaßner vorbei den Weg ins Tor fand (87.). Ob es an den verletzungsbedingten Ausfällen von Kozilek und Lederle lag, die beide kurz zuvor raus mussten, bleibt dahingestellt, jedenfalls ging plötzlich die komplette Ordnung verloren, und der PSV präsentierte sich von nun an wie das Kaninchen vor der Schlange! Die Folge: innerhalb von 180 Sekunden das zweite Gästetor, nachdem ein als Befreiungsschlag gedachter Ball den eigenen Mitspieler traf und so praktisch einem Gartenstädter Spieler auf dem Silbertablett serviert wurde (89.).

Nicht nur der Gegner hatte jetzt Gefallen an der Partie gefunden, auch Schiedsrichter Seeberger vergaß wohl vor lauter Hektik auf seine Uhr zu schauen. Ganze sechs Minuten Nachspielzeit packte er drauf und so konnte noch das passieren, was die allergrößten Pessimisten befürchtet hatten: fast mit dem Schlusspfiff (90+5) auch noch das Siegtor für Gartenstadt, das auf der Gegenseite aber auch Thorn hätte schießen können, wenn er den Ball voll getroffen hätte (90+3)…

So aber jubelten am Ende nur die Gartenstädter, die gar nicht glauben konnten, was ihnen gerade widerfahren war. Aus dem Nichts noch drei Punkte geholt, da muss schon Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, oder aber sich der Gegner von jetzt auf nachher völlig von der Rolle zeigen... Der PSV hat einmal mehr gezeigt, warum er am Tabellenende steht, auch wenn die Mannschaft eigentlich viel mehr Potential hat.

Wie sagte kürzlich der Geschäftsführer eines ostwestfälischen Proficlubs so treffend: "Es sind auch solche emotionalen Extreme, die den Verein vor allem in der jüngeren Vergangenheit ausmachen. Wir haben eben eine ganz spezielle DNA. Einfach geht hier nicht. Unser Club ist Blut, Schweiß und Tränen, große Tragödien und großes Spektakel." Diese Worte könnten sich auch die 46er auf die Fahne schreiben!

                                                                                                                          -rope-

Kasten
Beste Spieler:   geschlossene Mannschaftsleistung


Special Thanx:   Dörner, Gashi, Lederle, Kozilek


Bes. Vorkommnisse:   "Gelb" für Mödinger (14.)


Schiedsrichter:    Erwin Seeberger


Zuschauer:    54


Tore:

1:0   (47., Thorn)
2:0   (75., Dörner)
1:2   (87.)
2:2   (89.)
2:3   (90+5)


Es spielten:

Kaßner; Link M., Kozilek, Lederle, Puha, Mödinger, Bucher, Dörner, Gashi, Stephan, Ferrera (Huber, Lietzau, Link C., Manolo, Thorn)

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