TSV 1846 Mannheim - ASV Morio Feudenheim 1:4 (0:1)
Die 46er schlagen sich mal wieder selbst...
Auch im neuen Jahr bleibt alles beim alten: trotz einer über weite Strecken
ansprechenden Leistung des TSV 1846 Mannheim blieben zum dritten Mal in Folge die
Punkte beim Gegner, diesmal beim Tabellenzweiten, dem ASV Morio Feudenheim.
Dabei war das Team von Werner Gabriel in den ersten 30 Minuten klar tonangebend,
und zumindest für den neutralen Zuschauer war nicht ersichtlich, welche der beiden
Mannschaften hier der Aufstiegsfavorit war.
Bereits nach einer Minute hätte es 1:0 für die 46er stehen können,
als nach einem abgewehrten Eckball der aufgerückte Libero Axel Rieder
die Kugel an den Innenpfosten des Tores setzte.
Und nachdem der an diesem Tag äußerst spielfreudige "Matl" Bier
nur neun Minuten später mit einem klasse Heber ebenfalls nur die
Latte traf, hatten die 46er allen Grund, mit dem Fußballgott zu hadern.
Doch von Resignation war bei den Gelb/schwarzen nichts zu spüren,
im Gegenteil, die Angriffsmaschinerie lief auch in der Folgezeit wie am Schnürchen.
Die beiden Mittelfeldstrategen Roland Graf und Roland "Jupp" Capellmann, der in
der Winterpause überraschend "verpflichtet" werden konnte, setzten immer wieder die
schnellen Außen "Beppo" Pascarella und Mathias Bier ein, die mit ihren Flankenläufen
tiefe Löcher in die gegnerische Abwehr rissen. In der Mitte wirbelten wie gewohnt
Torsten Schalber und Sturmpartner Gianni Cutruneo, der in der 25.
Minute Pech mit seiner "Schussflanke" hatte, als der Ball noch die
Oberkante der Latte touchierte. Bis zu diesem Zeitpunkt war nichts
zu sehen von den Feudenheimern, deren Stürmer kaum zum Zug kamen.
Speziell Manndecker Marcus Zupp, der die gesamte Vorbereitung fehlte
und bereits in der 9. Minute für den verletzten Karsten Decker eingewechselt
wurde, brachte eine überzeugende Leistung.
Doch wie schon so oft gesehen, kam es nach einer halben Stunde zu einem
unerklärlichen Bruch im Spiel der 46er, und der Gegner brauchte nur acht
Minuten, um dies gnadenlos auszunutzen: ein Freistoss aus dem Mittelfeld
wurde blitzschnell ausgeführt, die auf Abseits spielende Hintermannschaft
mit einen hohen Ball ausgehebelt, und plötzlich stand es 0:1, als der frei auf's Tor
laufende Außenstürmer Goalie Thomas Diesbach mit einem plazierten Flachschuß keine Chance ließ.
In der Halbzeit motivierten sich die Männer nach einer beeindruckenden Ansprache von "Jupp" Capellmann
noch mal gegenseitig und gingen mit neuem Mut in die zweite Hälfte.
Und tatsächlich, nach zehn Minuten lag dann der Torjubel auf Seiten
der 46er, als nach einem Freistoss "Beppo" Pascarella mit einer genauen
Flanke den stark spielenden Torsten Schalber bediente, der das Leder per
Direktabnahme in die Maschen drosch. Doch nur wenig später sollte "Beppo" Pascarella
zum tragischen Held avancieren, als er im eigenen Strafraum dem Gegner unglücklich
den Ball vor die Füße legte, und dieser das Geschenk in Form vom 1:2 dankend annahm (59.).
Das war ein schlimmer Schock für den TSV, von dem er sich nicht mehr erholen sollte.
Die Feudenheimer dagegen, die mittlerweile durch eine gelb/rote Karte vom
kleinlich leitenden Schiedsrichter auf zehn Mann dezimiert waren, erhöhten
in der 64. Minute auf 1:3, als sie einen eklatanten Abwehrfehler in der 46er-Abwehr bestraften.
Selbst nach dem zweiten Platzverweis für den ASV (67.) verstanden es die
Hausherren nicht, das Spiel noch zu drehen, im Gegenteil, vier Minuten vor
Spielende mussten sie gar noch das 1:4 hinnehmen, wenn auch aus klarer Abseitsposition.
Es war mal wieder "Fußball-paradox" was die treuen Zuschauer der 46er
gesehen hatten, mit zwei Gesichtern ihrer Mannschaft.
Nach wie vor zählen sie zu den spielstärksten Teams der Liga, aber in
punkto Torausbeute, taktischer Disziplin und mannschaftlicher Geschlossenheit
spiegelt ihr neunter Tabellenplatz letztlich klar wider, was den
Unterschied zu einer Spitzenmannschaft ausmacht. Der ASV Morio Feudenheim hat's heute vorgemacht!
Es spielten: Diesbach; Perk (68. Grasso), Decker (9. Zupp), Rieder, Menke, Capellmann, Pascarella, Graf (78. Hornig), Bier, Cutruneo, Schalber