Kasten Spielbericht vom 14.05.06 (24. Spieltag)

SV Waldhof grün/weiß - PSV 46 Mannheim     3:1 (1:0)

Der PSV vom Glück verlassen

von Gastredakteur Daniel Augustin (klicker-die sportnews)

Personal

Im Vergleich zur Vorwoche rückten für Roderich Perk, der nach dem Rücktritt von Trainer Andreas Fischer die Mannschaft bis zum Saisonende interimsweise betreut, und für den verletzten Karsten Decker Mustafa Gencyilmaz und Marco Meinecke in die Startelf.

Taktik

Interimscoach Roderich Perk bot eine Viererabwehrkette auf und verzichtete damit auf die in dieser Klasse übliche Manndeckung. Auch im Mittelfeld wurde mit einer Viererkette gespielt, in der Peter Menke und der aus dem Sturm zurückgezogene Gianni Cutruneo etwas defensiver agierten. Auf den Außenbahnen sollten Sebastian Baruti und Jens Thorn das Spiel über die Flügel vortragen. Im Angriff vertraute Perk auf Sturmtank "Jimmy" Kretorz und Roland Möckel.

Spielverlauf

Beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Bereits in der 2. Spielminute zog Dauerbrenner Peter Menke mit einem Weitschuss knapp am Tor vorbei, kurz darauf bereits musste Thomas Diesbach eine Chance der Waldhöfer, die quasi mit dem letzten Aufgebot angetreten waren, entschärfen.
Aber auch der Waldhöfer Schlussmann stand richtig, als der mit einem langen Ball in Szene gesetzte Roland Möckel aus 16 Metern abzog. Direkt im Gegenzug gelang den Waldhöfern der Führungstreffer (11.), als der Ball nach einem Stellungsfehler von Gencyilmaz von rechts in den Strafraum gespielt wurde und der Torschütze aus fünf Metern nur noch einzuschieben brauchte.
Jetzt konnten sich die Waldhöfer ganz aufs Kontern verlegen, welche sie aber nicht konsequent zu Ende spielten. Fortan agierten nur noch die 46er, die in der Folgezeit einige Chancen, u.a. einen Kopfball von Baruti an die Latte, ausließen (12., 19., 28., 29., 30.). Ein Kracher an die Unterkante der Latte (Erinnerungen an Wembley 1966 wurden wach) durch die Waldhöfer (40.) war der Schlusspunkt der ersten Hälfte.
In der Pause ersetzte Perk den glücklosen Jens Thorn durch "Beppo" Pascarella. Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte dem PSV, wobei die Gelbblauen nicht ganz so stark aufspielten wie in Hälfte eins. Große Chancen zum Ausgleich durch Möckel, der am Goali scheiterte (50.) und Kretorz, der einen Heber an den Pfosten setzte (59.), blieben ungenutzt.
In der 68. Minute vertändelte der PSV den Ball leichtfertig im Mittelfeld, und Waldhofs Dirk Schiele "bedankte" sich auf seine Art mit einem trockenen Schuss aus 16 Metern zum 2:0. Der PSV war jetzt zum Aufmachen gezwungen, und so kamen beide Mannschaften zu Großchancen. Kretorz scheiterte nach einem feinen Doppelpass mit Cutruneo am gegnerischen Torwart (70.), und auch der soeben eingewechselte Schalber traf mit seinem ersten Ballkontakt nur das Außennetz (73.).
Fortan plätscherte das Spiel dahin, bis sich oben erwähnter Dirk Schiele den Ball an der Mittellinie schnappte und seinen Alleingang mit dem 3:0 abschloss (85.). Den Schlusspunkt in einem ansehnlichen Spiel setzte dann Jimmy Kretorz, der nach einer schönen Flanke von Sven Barczak mit seinem Kopfballtreffer zum 3:1 (88.) noch etwas Ergebniskosmetik betrieb.

Fazit

Die 46er hatten mehr vom Spiel, vergaben aber zu viele Großchancen. Den Waldhöfern spielte die frühe Führung in die Hände. Da sie mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor bewiesen, war der Sieg zwar etwas glücklich, letztlich aber nicht ganz unverdient.


Kasten Beste Spieler:     Möckel, Kretorz, Cutruneo

Bes. Vorkommnisse:     "gelb" für Barczak und Pascarella (58./73.)

Zuschauer:      38

Tore:

1:0  (11.)
2:0  (68.)
3:0  (85.)
3:1  (88., Kretorz)

Es spielten:     Diesbach; Meinecke, Stefanyk, Barczak, Gencyilmaz (72. Schalber), Thorn (46. Pascarella), Menke, Cutruneo, Baruti, Möckel, Kretorz