TSV 1846 Mannheim - Post SG Kleiber II   6:4

Gianni Cutruneo schießt die rote Laterne aus

Ganze 19 Spieltage mußte die Privatmannschaft des TSV 1846 Mannheim mit dem letzten Tabellenplatz der Klasse-A vorliebnehmen, doch jetzt ist es endlich soweit: mit einem zum Schluß noch unnötig gefährdeten 6:4-Sieg gegen Kleiber II gab man die rote Laterne an "FF" Schönau weiter und konnte gleichzeitig seine beeindruckende Serie von vier ungeschlagenen Heimspielen (drei Siege, ein Unentschieden) in der Rückrunde ausbauen.
Mit einer im Vergleich zum letzten Spiel auf zwei Positionen veränderten Mannschaft (D. Augustin für Senger und Cutruneo für Grasso) wollte 46er-Trainer Werner Gabriel endlich die Gunst der Stunde nutzen, da Mitkonkurrent "FF" Schönau gleichzeitig ein schweres Auswärtsspiel bei Morio Feudenheim bestritt. Abergläubisch wie Fußballer nun mal sind, hatte man den gelben Trikotsatz "ausgegraben", in dem welchem man bisher noch nie verloren hatte.
Und tatsächlich - die 46er erwischten einen Start nach Maß, denn bereits nach 10 Minuten hieß es 1:0, als Gianni Cutruneo eine gut getimte Flanke von Thomas Schmittel per Kopf ins Netz beförderte. Auch den weiteren Spielverlauf bestimmte ganz klar der TSV, nur gelang es nicht, aus dieser Überlegenheit Kapital zu schlagen. Zu überhastet oftmals die Aktionen der Stürmer, im Abschluß fehlte einfach die nötige Entschlossenheit und Konzentration.
Kleiber II beschränkte sich darauf, aus einer massierten Abwehr heraus die Bälle auf ihre zwei Stürmer zu schlagen, die beide bis dato gut bei den Manndeckern Daniel Augustin und Roderich Perk aufgehoben waren. Erst ein fataler Fehlpaß im Mittelfeld führte zu ihrer ersten Chance, die sie auch prompt zum mehr als schmeichelhaften Ausgleich nutzten.
Mathias Bier mit seinem vierten Saisontreffer rückte jedoch kurz vor der Pause die Verhältnisse wieder zurecht, als er in unnachahmlicher Manier von außen kommend die Kugel aus vollem Lauf unter das Gebälk zimmerte.
In der zweiten Hälfte das gleiche Bild für die stattliche Anhängerschar der 46er, die Gelben belagerten das Tor der Roten, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sich das auch im Ergebnis niederschlagen sollte. Beppo Pascarella war schließlich der Überglückliche, dem nach längerer Durststrecke endlich wieder ein Tor gelang, nachdem er im Strafraum ungestört an den Ball kam und diesen humorlos unter die Latte drosch. Kurz darauf wähnte sich der TSV endgültig auf der Siegerstraße, weil Gianni Cutruneo nach schöner Vorarbeit seines Stürmerkollegen Torsten Schalber gar das 4:1 gelang (65.).
Doch was anschließend folgte war mal wieder "Tollhaus - pur" im TSV-Stadion, denn statt ruhig weiterzuspielen und noch etwas für sein Torverhältnis zu tun, machten die 46er den Gegner wieder stark. Ausgerechnet Routinier Roderich Perk, der sich immer wieder durch Zwischenrufe von außen verunsichern ließ, unterlief ein katastrophaler Abspielfehler im eigenen Strafraum, der umgehend mit dem 2:4 bestraft wurde. Und als Kleiber nur wenig später gar auf 3:4 verkürzen konnte, war sie wieder da, die Angst der 46er vor der eigenen Courage! Minutenlang ging nichts mehr im Spielaufbau und man konnte nur von Glück reden, daß allein Gianni Cutruneo in dieser Phase kühlen Kopf behielt. Er verschaffte seinen Farben mit dem 5:3 nach Vorlage vom eingewechselten Santo Grasso wieder etwas Luft.
Dies war auch bitter notwendig, denn erneut gelang Kleiber der Anschlußtreffer nach teilweise chaotischem Abwehrverhalten. Santo Grasso hatte dann die große Chance zu seinem ersten Saisontor, zu überhastet jedoch sein Abschluß. Gianni Cutruneo zeigte dem Benjamin der 46er schließlich, wie man abgeklärt vor dem Tor agieren muss, mit seinem vierten Treffer an diesem Tag gelang ihm nicht nur ein Hattrick, er zeichnet sich in erster Linie auch für die neue Tabellenkonstellation verantwortlich.
Nach Spielende überwog dann auch die Freude darüber, wenngleich dieses Spiel mal wieder gezeigt hat, daß jeder Sieg hart erkämpft werden will...

Es spielten:    Diesbach; Perk (72. Grasso), Augustin D., Rieder, Menke, Schmittel, Graf, Bier (85. Metzger), Pascarella (65. Senger), Schalber, Cutruneo