Spielbericht vom 08.04.01 (17. Spieltag) Spielbericht vom 08.04.01 (17. Spieltag)

TSV 1846 Mannheim - SV 98 Schwetzingen 2:4

Mit fliegenden Fahnen untergegangen

In ihrem bisher besten Rückrundenspiel unterlag die PM gegen den Aufstiegskonkurrent SV 98 Schwetzingen zwar mit 2:4, konnte jedoch erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen, da ihr mit ein bißchen Glück fast noch eine Sensation gelungen wäre. Doch einmal mehr genügte weder die Abwehrleistung noch die Torausbeute den eigenen Ansprüchen, in der kommenden Saison eine Klasse höher zu spielen. Hinzu kam leider auch, daß in diesem Spiel nicht nur die Farbe seines Trikots, sondern auch die Entscheidungen des Schiedsrichters eine auffällige Tendenz zu den Schwetzingern hatte.
Fast schon traditionell legten die 46er einen Fehlstart hin, als in der 10. Minute eine Flanke an drei Abwehrspielern vorbeisegelte und sich der ungedeckte Stürmer die Ecke aussuchen konnte. Dies war umso ärgerlicher, da man kurz zuvor selbst hätte in Führung gehen können: der an diesem Tag sehr gut aufgelegte Roland Kapellmann zwang mit einem herrlichen Distanzschuß den gegnerischen Torwart zu einer Glanzparade.
Doch auch nach dem Gegentreffer behielt der mit drei nominellen Stürmern sehr offensiv ausgerichtete TSV seine spielerische Linie bei und kam zu mehreren guten Chancen den Ausgleich zu erzielen. So scheiterte Torsten Schalber völlig freistehend mit seinem Gewaltschuß, und nur kurze Zeit später verweigerte der Schiedsrichter den 46ern einen klaren Strafstoß, als Markus Koch im Strafraum gefoult wurde. Doch alle Proteste halfen nichts, und so ging es mit dem knappen Rückstand in die Halbzeit.
In der folgenden Lagebesprechung war zu spüren, daß alle Spieler noch an die Chance glaubten, dem Tabellendritten ein Bein stellen zu können. Mit Hatayrettin Dilmaz kam für Jürgen Trunk der torgefährlichste Stürmer der letzten Spiele, der anschließend auf der linken Seite im Wechsel mit dem spielstarken Rabit Kadrii für neuen Schwung sorgte. Doch die Bemühungen erhielten einen jähen Dämpfer, als der Schiedsrichter einen schützenden Reflex von Jürgen Dieter als Handspiel auslegte und die Schwetzinger per Elfmeter eiskalt auf 0:2 erhöhten (58.). Mit der entsprechenden Wut im Bauch entwickelte sich ein Kampfspiel, und beim TSV wurde die Brechstange herausgeholt, um mit aller Gewalt den Anschluß zu schaffen. Auch die Verteidiger schalteten sich jetzt in die Angriffe mit ein, und als Roderich Perk nach herrlichem Solo den Ball in den Strafraum schlug und dieser von Rabit Kadrii per Kopf maßgerecht auf Salih Acar weitergeleitet wurde, war es eigentlich schon schwerer das Tor zu verfehlen als die Kugel einzunetzen! Und so kam was kommen mußte: die entblößte Abwehr wurde ausgekontert, und im 2. Versuch schaffte es der Schwetzinger Stürmer mit einem Abstauber, die Hoffnungen der 46er auf den Nullpunkt sinken zu lassen (67.).
Doch was keiner für möglich halten sollte - der TSV kam noch mal zurück! Innerhalb von acht Minuten setzte es einen Doppelschlag und man war wieder im Spiel! Zuerst hatte Roland Kapellmann einen Freistoß punktgenau auf Torsten Schalber gezirkelt, der völlig ungedeckt den Ball annehmen und versenken konnte (72.). Und als sich kurz darauf Rabit Kadrii ein Herz nahm und an der 16-Meter-Linie abzog (80.), mußten die inzwischen stark verunsicherten Schwetzinger erneut zum Anspiel schreiten. Jetzt fühlte man sich an das legendäre 3:3 gegen Feudenheim erinnert, als man seinerzeit noch einen 0:3-Rückstand aufholen konnte. Aber die 46er hatten diesmal die Rechnung ohne den Schiedsrichter gemacht: ein Schwetzinger Spieler setzte sich irregulär gegen Libero Peter Menke durch, und seinen Paß verwertete der mitgelaufene Stürmer zum entscheidenden 2:4.
Das war’s, und einmal mehr stand der TSV mit leeren Händen da! Doch diese Leistung wird neuen Auftrieb geben, und der TSV Neckarau sollte sich demnächst warm anziehen...

Es spielten: Szaidel; Perk, Brandt, Menke, Dieter, Kapellmann, Kadrii, Koch, Schalber, Acar (70. Schmidt), Trunk (46. Dilmaz)

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