Kasten Spielbericht vom 07.12.03 (13. Spieltag)

VfB Gartenstadt - TSV 1846 Mannheim    4:0 (1:0)

Gartenstadt gibt den 46ern mit der Rute

Nichts wurde es aus der angestrebten Wiedergutmachung der 46er für das verkorkste Spiel gegen Hirschacker! Im Gegenteil, auch einen Tag nach "Nikolaus" bekamen die Männer vom Fernmeldeturm noch mal ordentlich die Rute zu spüren, die die Gartenstädter in Form von vier Toren ihren Gästen verabreichten! Somit lautet die magere Ausbeute des TSV aus den letzten vier Begegnungen gegen Kleiber II, Waldhof-Sarilar, Hirschacker und Gartenstadt lediglich drei Punkte - zu wenig, um im Konzert der Großen mitspielen zu können!
TSV-Coach Werner Gabriel standen mit Thomas Diesbach, Gianni Cutruneo, Axel Rieder und Thomas Schmittel, der in der Vorwoche überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte, vier Stammspieler nicht zur Verfügung. Wider Erwarten spielte Peter Menke erneut auf der Libero-Position, obwohl Mathias Bier ursprünglich dafür vorgesehen war. Dieser verabschiedete sich bereits nach 30 Minuten vom Spielgeschehen, nachdem ihn der theatralisch leitende Schiedsrichter mit der "gelb-roten" Karte vom Platz gestellt hatte.
Fortan wirkte sich die Überlegenheit der Gartenstädter im Mittelfeld noch eklatanter aus, wenngleich es den 46ern mit großem kämpferischen Einsatz gelang, den knappen 0:1-Rückstand in die Halbzeit zu bringen. Vorausgegangen waren 45 Minuten, in denen der VfB eindeutig das Spiel bestimmt hatte. Allein ihrem reaktivierten Goalie Matthias Szaidel, der mehrfach glänzend reagierte, hatte es der TSV zu verdanken, daß sich deren Überlegenheit (noch) nicht in Toren niederschlug. Doch in der 24. Minute war auch er machtlos, als nach einem schönen Steilpaß der gegnerische Außenstürmer alleine auf ihn zulaufen und mit einem plazierten Flachschuß überwinden konnte.
In der Folgezeit bemühten sich die 46er zwar um den Ausgleich, doch mehr als eine echte Chance für Torsten Schalber, der von halblinks kommend aus allerdings zu spitzen Winkel zum Torschuß kam, sprang bis zur Pause nicht heraus. Doch das war so etwas wie ein Aufbruchsignal für die Rot-Schwarzen, die sich zu Beginn der zweiten Halbzeit entschlossen zeigten, das Spiel noch zu drehen. Jetzt stimmte die taktische Aufteilung und die Gartenstädter wurden regelrecht in ihre Hälfte eingeschnürt. Speziell über die rechte Seite, wo sich Stefan Weber immer wieder in Zweikämpfen aufrieb, liefen die Angriffsbemühungen. Doch bei den "Bemühungen" blieb es letztlich, weil es die 46er einfach nicht verstanden, die alles andere als sattelfeste Abwehr der Heimmannschaft ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.
Ganz im Gegensatz zum VfB, der sich zu diesem Zeitpunkt eine Kontertaktik zurechtgelegt hatte. Mit hohen Bällen in die gegnerische Hälfte überbrückten sie schnell das Mittelfeld, und die meist bis zur Mittellinie aufgerückten Abwehrspieler der 46er hatten große Mühe, die Gartenstädter Stürmer im Zaum zu halten. Zumal sich der Schiedsrichter in "Abseitsfragen" meist bedeckt hielt und offenbar nach Gemütslage entschied. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Tor fallen würde, genauer gesagt bis zur 61. Minute, als einer dieser angesprochenen Konter das bereits vorentscheidende 2:0 zur Folge hatte.
Jetzt war der Widerstand gebrochen und die 46er ergaben sich ihrem Schicksal. Bezeichnend hierfür auch die Situation, die 15 Minuten später zum nächsten Treffer der Gartenstädter führte. "Wenn zwei sich streiten, freut sich dritte" dachte sich wohl der gegnerische Stürmer, als sich Roderich Perk und Karsten Decker nicht einig waren, wer denn nun den Ball wegschlagen sollte. Seinen Paß brauchte der Nebenspieler nur noch einzuschieben, womit die Messe endgültig gelesen war.
Da fiel es auch nicht mehr ins Gewicht, daß ausgerechnet Mathias Szaidel sieben Minuten vor Spielende ein Abspiel mißlang, welches Gartenstadt das 4:0 ermöglichte. Am Ende waren alle froh, als der Schiedsrichter endlich zum Duschen pfiff, den dieses Spiel war alles andere als erwärmend gewesen...

Es spielten: Szaidel; Perk, Zupp, Menke, Senger (64. Grasso), Decker, Pascarella, Graf, Weber (85. Fischer), Bier, Schalber (80. Hornig)