PSV 46 Mannheim -
FC Badenia Hirschacker   3:3 (3:2)

Hirschacker wird seinem Ruf als 'Angstgegner' gerecht

Was sich schon letzte Woche andeutete, wurde diesen Sonntag zur Gewissheit: nach acht Siegen in Folge riss jetzt die Serie der 46er, die im Heimspiel gegen Ligaschlusslicht Badenia Hirschacker nicht über ein 3:3 Unentschieden hinauskamen.

Seit langen also mal wieder keine volle Punkteausbeute für die Mannheimer, die sich nach Spielende allerdings nicht darüber wundern durften. Denn zu keinem Zeitpunkt konnte man dem hoch motivierten Gegner sein Spiel aufzwingen, da blieb vieles Stückwerk, und kaum ein Akteur erreichte an diesem Tag Normalform. Zudem machte sich in der Defensive der verletzungsbedingte Ausfall von Libero Kretorz schmerzlich bemerkbar, es fehlte einfach die "ordnende Hand" bzw. die bekannte Kompromisslosigkeit des Kapitäns.

Doch zumindest der Auftakt des Spiels war so richtig nach dem Geschmack der zahlreichen PSV-Fans, denn noch keine drei Minuten waren absolviert, da lag die Kugel auch schon im Netz der Badenia: Möckel hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und in die Mitte geflankt, wo Kollege Bucher das Leder in abgeklärter Manier ins lange Eck des Tors weiterbeförderte (3.). Aber der Jubel darüber war noch nicht richtig abgeklungen, da hatte auch Hirschacker sein Erfolgserlebnis! Eine Freistoßflanke aus dem Mittelfeld rutschte an Freund und Feind vorbei in den Fünfer, wo ein Badenia-Spieler genau richtig stand und den Ball zum 1:1 Ausgleich über die Linie bugsierte (4.).

Die Gastgeber brauchten jetzt erst mal eine Weile, um sich von diesem Schock zu erholen, lediglich Marklowski's 18-Meter-Schuss strahlte so was wie Torgefahr (9.) aus. Dann aber die 17. Spielminute, als Routinier Menke im Mittelfeld unsanft zu Fall gekommen war. Den fälligen Freistoß zirkelte Barczak aus annähernd 40 Metern maßgerecht auf die Stirn von Mitspieler Dörner, von wo aus sich der Ball unhaltbar ins Eck des gegnerischen Gehäuses senkte.

2:1 also wieder für den PSV, der es aber auch jetzt nicht schaffte, dass die Führung länger anhielt! Denn ein leichtfertiger Ballverlust im Mittelfeld leitete einen schnellen Konter der Badenia ein, der mit dem erneuten Ausgleich zum 2:2 erfolgreich abgeschlossen wurde (24.). Wirklich ärgerlich dieser Treffer aus Gastgebersicht, weil man mit vermeidbaren Fehlern den Gegner immer wieder aufbaute.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit überschlugen sich dann fast die Ereignisse, als der quirlige Hirschacker-Keeper gerade noch Baruti's Schuss um den Pfosten lenken konnte (33.). Gleicher Spieler servierte kurz darauf Mitspieler Möckel die Kugel maßgerecht, aber der wollte das Spielgerät mit dem Kopf nehmen und versiebte somit die riesige Gelegenheit zur erneuten Führung (37.). Aber kurz vor der Pause führte ein vorbildlicher Angriff über mehrere Stationen doch noch zum 3:2, als Marklowski die schöne Hereingabe von Baruti nur noch über die Torlinie drücken musste (42.).

In der zweiten Hälfte verflachte die Partie leider immer mehr, und das aus Gastgebersicht so wichtige vierte Tor ließ weiter auf sich warten. Und mit zunehmender Spieldauer wurde Hirschacker immer mutiger und hatte durchaus seine Chancen (55./59.). Die hatte zwar auch der PSV, aber sowohl Schmidt (61.) als auch Mitspieler Kaufmann 68.). fehlte das nötige Schussglück. Dann aber die 72. Spielminute, als sich die Befürchtungen der 46er-Fans tatsächlich bewahrheiteten: bei einem Angriff der Gäste konnte Goalie Kobielnik noch den ersten Schuss eines Badenia-Spielers abwehren, doch gegen den folgenden Nachschuss war er machtlos, und plötzlich stand es 3:3!

Alle weiteren Bemühungen der Gastgeber, doch noch das Siegtor zu erzielen, blieben erfolglos, auch wenn Bucher noch mal zwei gute Gelegenheiten in den Schlussminuten hatte. Als Schiedsrichter Jöst pünktlich nach 90 Minuten die Partie beendete, war der Mannschaft und ihren Fans die Enttäuschung über das Remis deutlich anzumerken. Doch spätestens nächsten Sonntag, wenn es gegen Türkspor Mannheim geht, wollen die 46er wieder ihr wahres Gesicht zeigen und dem souveränen Tabellenführer erfolgreich Paroli bieten…

                                                                                                                   -rope-


Beste Spieler:   Baruti, Walkusz


Bes. Vorkommnisse:   keine


Zuschauer:    51


Tore:

1:0    (3., Bucher)
1:1    (4.)
2:1    (17., Dörner)
2:2    (24.)
3:2    (42., Marklowski)
3:3    (72.)




Es spielten:

Kobielnik; Gmyrek, Barczak, Walkusz, Kozilek, Menke, Dörner, Bucher, Baruti, Marklowski, Möckel (Kaufmann, Schmidt)