Badenia Hirschacker - TSV 1846 Mannheim 6:5
Vorne hui und hinten pfui!
Eine absolut vermeidbare Niederlage mußte der TSV 1846 Mannheim am 11. Spieltag gegen seinen alten Angstgegner
Badenia Hischacker einstecken. Wie schon die Jahre zuvor muß sich das Team auch diesmal die Frage gefallen lassen,
wie es nur soweit kommen konnte. Denn auswärts 5 (in Worten: fünf!) Tore zu schießen und trotzdem als
Verlierer vom Platz zu gehen, dazu bedarf es schon einer großen Portion Unvermögen und Dummheit - und die lag an
diesem Tag absolut bei der TSV-Hintermannschaft!
Es spielten: Augustin M.; Perk, Augustin D., Menke, Hornig (67. Diestelkamp), Bertram, Grasso, Horn, Pascarella, Trunk (80. Fischer), Cutruneo
Schon dreißig Sekunden nach Spielbeginn kam es zur ersten Großchance für Hirschacker, doch konnte der an diesem
Tag für den erkrankten Matthias Szaidel im Tor stehende Mario Augustin mit einer tollen Fußparade noch mal
Schlimmeres verhindern. Dennoch mußte er nur wenige Minuten später erstmals den Ball aus dem Netz holen,
als der weit unter seiner Normalform spielende Libero Peter Menke leichtfertig den Ball im eigenen Strafraum
vertändelte und damit die frühe Führung für die Badenia ermöglichte. Schon jetzt war unübersehbar, daß mit dem fehlenden Axel
Rieder der etatmäßige "letzte Mann" der 46er einfach nicht zu ersetzen war, und dieser Umstand sollte später noch
gravierende Folgen haben...
Obwohl der in den letzten Spielen glücklose Mittelstürmer der 46er, Gianni Cutruneo, im Nachsetzten relativ
schnell den Ausgleich erzielen konnte, währte der Jubel nur kurz. Denn schon fast im Gegenzug fiel die erneute
Führung für den Gegner, als Rodel Perk seinen Gegenspieler im Abseits wähnte, der Schiedsrichter das jedoch
ganz anders sah und den "schwarzen Peter" in Form des Gegentores an den verdutzten Verteidiger weitergab.
Aber es sollte noch schlimmer kommen, denn nur fünf Minuten später wuchs der Rückstand gar auf zwei Tore an,
nachdem ein gegnerischer Stürmer den bemitleidenswerten Goalie Mario Augustin mit einem Heber überwinden konnte.
Zwar gelang Gianni C. nach einem wunderschönen Spielzug über Jürgen Trunk und Beppo Pascarella der erneute Anschlußtreffer,
doch was sich anschließend in der Abwehr der 46er abspielte, spottet jeder Beschreibung: Hirschacker nur noch mit
simplen hohen Bällen über die Mittellinie auf ihren pfeilschnellen Mittelstürmer, und dieser düpierte zweimal in
Folge den Manndecker und Libero der 46er gleichzeitig, indem er beide überlief und seine Soli mit einem Tor abschloß!
2:5 also aus Sicht der 46er und das Spiel schien schon vor der Pause entschieden zu sein. Doch ehe der Schiri zum
Pausentee pfiff, legte Gianni C. noch mal einen nach, als er mit einem Handelfmeter sein drittes Tor an diesem Tag erzielte.
Gar nicht so schlechte Aussichten also für den TSV, das Spiel in der zweiten Hälfte noch mal zu drehen, zumal sich
Hirschacker in der Folgezeit durch zwei gelb-rote Karten selbst dezimierte. Doch selbst daraus konnte die Mannschaft
von Werner Gabriel kein Kapital schlagen, im Gegenteil, Hirschacker gelang in Unterzahl sogar noch das sechste Tor,
bei dem die 46er-Abwehr erneut steinalt aussah!
Da halfen auch die zwei letzten Treffer nichts mehr, die Beppo P. und Gianni C. in der Schlußphase noch
für ihre Farben erzielen konnten. Das Spiel hatte diesmal allein die Abwehr verloren, die damit auch ihrem
Topstürmer Gianni C. einen Bärendienst erwies, blieb diesem doch trotz seiner überragenden Tagesleistung ein zählbarer
(Punkte-)Erfolg verwehrt!
Das Spiel in Hirschacker hat einmal mehr gezeigt, daß die Mannschaft den Ausfall wichtiger Spieler nicht
kompensieren kann, was umso schwerer wiegt, wenn dann noch gestandene Stammspieler weit unter ihrer Form bleiben!