Der TSV 1846 Mannheim beendete sein letztes Saisonspiel gegen die DJK Feudenheim zwar nicht mit dem erhofften Heimsieg, aber Grund zur Trauer gab es deswegen noch lange nicht auf der idyllischen Platzanlage am Fernmeldeturm! Im Gegenteil, wohl selten wurde ein Unentschieden ausgelassener gefeiert als an diesem Tag, Spieler, Trainer und Betreuer lagen sich in den Armen und ließen mit ihren Anhängern die Welle durch's Stadion schwappen...
Doch der Reihe nach: die 46er erwischten einen Start nach Maß, denn obwohl die Feudenheimer von Anfang an dagegen hielten, muß man der Elf von Werner Gabriel, dessen Vertrag in der letzen Woche um ein weiteres Jahr verlängert worden war, ein dickes Kompliment in punkto Chancenauswertung machen! Noch keine zwanzig Minuten waren gespielt, da lagen sie durch Tore von Torsten Schalber und Mathias Bier bereits mit 2:0 in Front, und kaum einer zweifelte ernsthaft am achten Saisonsieg des TSV!
Die Abwehrreihe um Libero Axel Rieder stand bis dato ganz sicher, und kam doch mal ein Ball in Richtung eigenem Gehäuse, war er eine sichere Beute des aufmerksamen Goalies Thomas Diesbach. Aber völlig unerwartet fiel plötzlich der Anschlußtreffer für die DJK, als sich ihr eminent gefährlicher Mittelstürmer im Zweikampf durchsetzen konnte, und mit einem ganz "krummen Ding" auch den Torhüter überlistete. Das war er, der 100. Gegentreffer der 46er, und diese Tatsache schien im Unterbewußtsein bei einigen Spielern Blockaden auszulösen, deren Folgen gravierende Ausmaße annehmen sollten...
Denn der nächste Schock in Form des Ausgleichs ließ nicht lange auf sich warten, als nach einer Flanke o.g. Stürmers dessen Mitspieler so frei vor dem Kasten stand, daß der noch ausknobeln konnte, in welches Eck er wohl die Kugel schießen würde. Zum Glück ging es kurz darauf in die Pause, und man sah den 46ern förmlich an, daß viele noch vom vortägigen Saisonabschlußfest schwer gezeichnet waren!
Da brachten auch diverse Einwechselungen nicht viel, und dachten die Fans noch, die schlechte Schlußphase der ersten Halbzeit sei nicht zu topen, sie wurden eines Besseren belehrt! Nichts ging mehr im Spiel nach vorne, und die Abwehr glich einem Schweizer Käse, so viele Löcher taten sich auf! In diese Wunde legte immer wieder der Feudenheimer Mittelstürmer die Finger, erst mit seinem Treffer zum 2:3 und später noch zum 3:4, ja dieser Tag dürfte wohl vor allem TSV-Manndecker Marcus Zupp lange unvergessen bleiben...
Doch die schon angesprochene, fast hundertprozentige Chancenauswertung bewahrte die 46er vor einer totalen Pleite. Den Anfang machte Roland Graf, der mit einem wunderschönen Schuß, welcher noch leicht abgefälscht wurde, den zwischenzeitlichen Ausgleich markierte. Zu diesem Zeitpunkt waren noch zwölf Minuten zu spielen, und der Spielstand schmeichelte dem Gastgeber absolut! Als dann wenige Minuten vor Schluß die Führung für die Feudenheimer fiel, glaubten nur noch Berufsoptimisten an einen Teilerfolg für den TSV.
Doch jetzt ließ die Mannschaft noch mal ihre Siegermentalität aufblitzen, mit der sie in der Rückrunde schon so manchem Gegner das Fürchten gelernt hatte! Durch ihren letzten Angriff machten sie das schier Unmögliche noch wahr, als das Glück in Gestalt ihres Top-Goalgetters Gianni Cutruneo kam. Der brachte mit einem Kunstschuß in den linken Winkel das Temperament seiner Mitspieler und Fans zum überkochen, auch die gesamte Ersatzbank stürmte auf den Platz und liebkoste ihren Gianni! Zumal nach dem Anspiel der sofortige Schlußpfiff ertönte und man durch diesen Punktgewinn in der Tabelle noch an den Feudenheimern vorbeiziehen konnte!
Im überschäumenden Jubel stellte die Mannschaft sogar noch ihren Trainer in voller Montur unter die Dusche, bevor die Feierlichkeiten in der Kabine ihre Fortsetzung fanden. Viele Außenstehende wagen sich gar nicht auszumalen, was denn passieren wird, sollten die 46er in der kommenden Saison wirklich um den Aufstieg mitspielen...
Es spielten: Diesbach (46. Augustin M.); Perk (46. Augustin D. / 88. Raps), Zupp (84. Hornig), Rieder, Menke (46. Schmittel), Senger (68. Grasso), Graf, Pascarella, Bier, Schalber, Cutruneo