Kasten Spielbericht vom 01.05.11
(19. Spieltag)

SV Grün-Weiß Waldhof
- PSV 46 Mannheim   5:4 (3:1)

Vermeidbare Niederlage bei Grün-Weiß Waldhof

Vorne hui, hinten pfui - so präsentierte sich das PSV-Team in seinem Gastspiel bei Grün-Weiß Waldhof, wo vier erzielte Auswärtstore nicht ausreichten, um zumindest einen Punkt mitzunehmen! Zu desolat teilweise das Defensivverhalten des Tabellenvierten, der in dieser Hinsicht nicht an die guten Leistungen der zurückliegenden Wochen anknüpfen konnte.

So kamen die Grün-Weißen zu einem glücklichen und nicht ganz unverdienten Erfolg, aber nicht, weil sie besser waren, sondern weil sie einfach effektiver in der Chancenauswertung blieben und leidenschaftlicher um die Punkte kämpften. Bei den Gästen jedoch war der Trainingsrückstand einiger Spieler unübersehbar, hier bewahrheitete sich einmal mehr die alte Binsenweisheit "ohne Fleiß kein Preis"…

Bis auf Adrian Kaufmann konnte PSV-Coach Creutz diesmal auf seinen gesamten Kader zurückgreifen, auch der Langzeitverletzte Jens Thorn war wieder mit von der Partie. Ohne langes Abtasten entwickelte sich schnell ein abwechslungsreiches Ligaspiel beider Mannschaften mit jeweils einer Großchance in der Anfangsphase. So trafen die Hausherren bereits nach fünf Minuten nur den Außenpfosten, und kurz darauf versagten 46er-Stümer Möckel die Nerven, als er völlig freistehend die Kugel am Gehäuse vorbeischoss (7.).

Während sich die PSV-Anhänger noch die Haare rauften, hatten sie Sekunden später doch noch Grund zum Torjubel, als BVB-Fan Seb Baruti im Stil von Nuri Sahin einen Freistoß unhaltbar in die Maschen setzte (8.). 0:1 also, die PSV-Welt war wieder in Ordnung! Doch die Freude darüber sollte nicht allzu lange anhalten, denn ehe sich die Gäste versahen, stand es plötzlich 1:1, als ein Waldhöfer unbedrängt zum Kopfball kam (10.).

Dieser Schock saß tief, denn anders ist es nicht zu erklären, dass nur zwei Minuten später der Ball erneut im Gäste-Gehäuse lag, nachdem sich die gesamte 46er-Abwehr indisponiert gezeigt hatte (12.). Die wohl größte Möglichkeit zum Ausgleich hatte dann Offensivmann Marklowski, der Möckel's schöne Kopfballvorlage freistehend in die Wolken drosch und einen leichtsinnigen Greifvogel nur um Haaresbreite verfehlte (16.).

Die mangelnde Chancenverwertung sollte sich alsbald rächen, weil Waldhof in diesem Punkt den 46ern gnadenlosen Anschauungsunterricht gab und mit seiner fünften Möglichkeit das dritte Tor erzielte! Unglaublich, aber die Zehntelsekunden, die PSV-Keeper Kobielnik bei einem langen Ball zu spät aus seinem Kasten kam, nutze der gegnerische Stürmer mit einem "Kopfball-Heber" zum 3:1 (17.). Bis zur Pause tat sich dann nicht mehr allzu viel, sieht man mal von Möckel's schwerer Verletzung ab, die er sich kurz davor bei einem überharten Tackling zugezogen hatte und ins Krankenhaus gebracht werden musste (gute Besserung!).

Zehn Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, und den Gästen war der unbedingte Wille, das Ruder noch mal herumzureißen, deutlich anzumerken. Doch mittendrin plötzlich ein Konter der Hausherren, und es stand 4:1, das war bitter für den PSV! Nur gut, dass Schiedsrichter Zimmermann kurz drauf das Strafraum-Foul an Schmidt ahndete, Elfmeter also, und den verwandelte Baruti sicher zum 4:2 (58.)!

Dieses Tor war das Signal zu einem furiosen Sturmlauf der 46er, die jetzt mit aller Gewalt den Anschlusstreffer wollten. Scheiterten zunächst noch Kretorz (64.) und Bucher (65.) am Waldhöfer Keeper, hatte schließlich "Wichi" Schmidt mit seinem grandiosen Kopfball mehr Glück, nach Baruti's Flanke schlug das Leder aus kürzester Distanz zum 4:3 ein, der PSV war wieder da (66.)!

Grün-Weiß jetzt wie das Kaninchen vor der Schlange, 4:1 geführt und nun so was! Und es sollte noch schlimmer kommen, denn ausgerechnet ein Eigentor besiegelte das 4:4, nachdem wieder Baruti geflankt hatte und ein Waldhöfer die Kugel hinter die eigene Torlinie beförderte (78.). Die PSV-Fans waren aus dem Häuschen, da hatte ihre Mannschaft wirklich eine klasse Moral gezeigt!

Doch der "Fußballgott" meinte es an diesem Tag nicht gut mit den Gästen, als es neun Minuten vor Spielende noch mal zu einem umstrittenen Freistoß für die Gastgeber kam: durch die Mauer flog das Spielgerät unaufhaltsam in Richtung Kobielnik, und auch der Goalie konnte gegen den Gewaltschuss zum 5:4 nichts mehr ausrichten (81.).

Zwar lag zwei Minuten vor Spielende noch mal der Ball im Tor der Gastgeber, aber im Nachhinein entpuppte sich ein Loch im Tornetz als trügerische Ursache für den vermeintlichen Ausgleich, als Thorn nur das Außennetz getroffen hatte. So blieb es beim etwas schmeichelhaften Sieg für die Gastgeber, aber die 46er müssen sich an die eigene Nase fassen, dass dieses Spiel so hergeschenkt haben!

                                                                                                                   -rope-

Kasten
Bester Spieler:   Baruti, Kozilek


Bes. Vorkommnisse:   "Gelb" für Manolo (40.) und Bucher (75.)


Zuschauer:    45


Tore:

0:1    (8., Baruti)
1:1    (10.)
2:1    (12.)
3:1    (17.)
4:1    (55.)
4:2    (58., Baruti/FE)
4:3    (66., Schmidt)
4:4    (78., Eigentor)
5:4    (81.)



Es spielten:

Kobielnik; Gmyrek, Kretorz, Walkusz, Barczak, Dörner, Bucher, Baruti, Marklowski, Möckel, Thorn (Kozilek, Manolo, Schmidt)


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